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Allgemeinmedizin Wenn Kreislaufprobleme Schwindel verursachen

Ältere Menschen suchen oftmals aufgrund von Schwindelanfällen ihren Hausarzt auf. Diese Schwindelanfälle können vielfältige Ursachen haben. Sehr häufig kommen sie bei Kreislaufproblemen vor und nicht nur Menschen mit niedrigem Blutdruck leiden darunter. Allgemeinarzt Dr. Klaus Tiedemann erklärt, wie Sie die Schwindelanfälle vorbeugen können und was Sie schnell tun können, wenn Ihnen schwarz vor Augen wird.

Stand: 01.06.2022

Eine Frau leidet unter Schwindel.  | Bild: Colourbox

Der kreislaufbedingte Schwindel tritt oftmals beim Aufrichten auf. Es wird einem schwarz vor Augen, wenn man sich zu rasch aus liegender oder sitzender Position aufrichtet oder umdreht. Hierbei tritt eine Minderdurchblutung des Gleichgewichtsorgans auf.

Mögliche Ursachen für einen kreislaufbedingten Schwindel  

  • unzureichende Flüssigkeitszufuhr
  • zu niedriger Blutdruck
  • Mit zunehmendem Alter werden durch Kalkeinlagerungen die Adern zunehmend unelastisch. Dadurch verliert der Körper immer mehr die Fähigkeit, Blutdruckspritzen oder - vor allem beim Aufstehen - absackenden Blutdruck abzufangen.
  • Arterienverkalkung
  • Erkrankungen des Herzens

Bluthochdruck

Auch Personen mit zu hohem Blutdruck können Schwindelgefühle bei Blutdruckschwankungen erleben.

Richtiges Verhalten bei einem Schwindelanfall

  • Legen oder setzen Sie sich bei einem starken Schwindelanfall möglichst hin oder halten Sie sich zumindest fest. Damit können Sie mögliche Stürze vorbeugen.
  • Fixieren Sie mit den Augen einen festen Punkt. Dies kann zur inneren Beruhigung beitragen.
  • Bewegen Sie falls nötig Ihren Kopf nur ganz langsam. Suchen Sie sich dabei aber immer wieder einen fixen Bezugspunkt, um das Gesichtsfeld nicht völlig verschwimmen zu lassen.
  • Atmen Sie ruhig und tief, aber nicht zu tief, um die Psyche zu beruhigen.

Medikamente gegen Schwindel

DIE Tablette gegen Schwindel gibt es nicht! Es gibt zahlreiche Medikamente (meist Ginkgopräparate), die eine Verbesserung der Durchblutung versprechen. Allerdings konnte diese Wirkung noch nie bewiesen werden. Medikamentös und frei verkäuflich sind homöopathische Präparate. Dr. Klaus Tiedemann empfiehlt Dimenhydrinat mit Cinnarizin, das Schwindel und Übelkeit beeinflusst.

So können Sie Schwindel vorbeugen

  • ausreichend trinken (mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag)
  • kein Nikotin
  • gute Einstellung des Blutzuckers
  • gute Einstellung des Blutdrucks
  • auf Cholesterinwerte achten
  • regelmäßige Bewegung/Sport
  • Gleichgewichtsübungen (Einbeinstand, Tandemstand, Seiltänzergang)

Wann zum Arzt?

Einen Arzt sollten Sie immer dann aufsuchen, wenn der Schwindel so intensiv und anhaltend ist, dass er die Lebensqualität beeinflusst.

Schwindel behandeln

Ist eine rein körperliche Ursache ausgeschlossen, sind Verhaltens- und Gesprächstherapie, Entspannungsübungen oder Krankengymnastik der beste Weg. Ärztlich diagnostizierte Schäden im Gleichgewichtssystem können gut mit Gleichgewichtstraining behandelt werden. Durch regelmäßiges Üben können Sie selbst viel dazu beitragen, den Alltag wieder schwindelfrei zu bewältigen. Medikamente spielen bei der Therapie eine untergeordnete Rolle.

Bleiben Sie gesund! Ihr Dr. Klaus Tiedemann und "Wir in Bayern"


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