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Stockuhr Aus dem Schlafzimmer einer Königin

Diese Stockuhr aus der Zeit um 1740 trägt die Initialen der österreichischen Königin Maria Theresia. Schmückte sie einst das königliche Schlafgemach?

Stand: 04.06.2012 | Archiv

Das einstellbare Repetierwerk, das auch im verdunkelten Schlafzimmer ein 'Ablesen' der Zeit ermöglicht, nährt diese These. Dass es sich um eine Uhr aus dem Besitz der österreichischen Königin handelt, legen die Initialen nahe: 'MT' für Maria Theresia. Sie zieren die Brust des österreichischen Doppeladlers im Griff der auch sonst aufwendig gearbeiteten Stockuhr.

Diese Art Uhren, die auf Tische, Kommoden, Kamine oder Konsolen gestellt wurden, hatten im 18. Jahrhundert typischerweise ein rundes Ziffernblatt, begleitet von plastisch gegossenen Puttenattachen in den Ecken und gesägten Zeigern. Hochwertig bei dieser Uhr ist auch das zusätzliche Datumsfenster über der Ziffer Sechs. Warum ein Heiliger Georg in das große Medaillon eingraviert wurde, bleibt vorerst ihr Geheimnis.

Die Seiten der Uhr sind durch ein Messinggitter geschlossen, geschmückt mit den zierlichen floralen Formen des Régence-Stils. Auch die Platine hinter dem so genannten Kuhschwanzpendel zeigt meisterlich gravierte Ornamente jener Epoche: die verschlungenen Bänder eines Bandelwerks, das typisch für die Zeit der 'Régence' ist. Obwohl diese Stilepoche eigentlich um das Jahr 1835 endet, kann die Uhr frühestens ab 1840 entstanden sein. Denn erst in diesem Jahr wurde Maria Theresia zur Königin gekrönt.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 2.500 bis 3.000 Euro
  • Datierung: um 1740
  • Herkunft: Österreich
  • Sendung vom 16. Juni 2012

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