BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Diamantreif Steinreich und stilsicher

Das 'It-Girl' des Historismus, Charlotte von Preußen, brachte Armreife wie diesen groß in Mode. Er wurde zwischen 1860 und 1870 wohl in Russland gefertigt.

Stand: 20.03.2013 | Archiv

Da die Frau von Zar Nikolaus I, die preußische Prinzessin Charlotte, über 500 Armreife besaß und sich öffentlich mit ihnen schmückte, löste sie damit eine Modewelle aus. Besonders begehrt waren die mit Diamanten besetzten: da kam es gelegen, dass ab der Mitte des 19. Jahrhunderts besonders viele Diamanten geschürft und verarbeitet wurden.

Auch dieser Armreif zeugt von der Diamanteneuphorie: die folienhinterlegten, rosengeschliffenen Edelsteine sind zu einer mittig gesetzten, dreifach gestuften Rosette komponiert und laufen zu beiden Seiten hufeisenförmig aus. Den seitlichen Schlusspunkt setzt ein kleines, ebenfalls mit Diamanten besetztes Ahornblatt.

Die untere Hälfte des Reifs ist aus rotgoldenen Bändern geformt. Rotgold wurde gern in Russland verarbeitet, leider fehlt zur Provenienzbestimmung eine Marke. Am russischen, aber auch am französischen Kaiserhof wurden solche Armreife im so genannten 'reichen Stil' des Historismus sehr geschätzt.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 3.000 bis 4.000 Euro
  • Datierung: zwischen 1860 und 1870
  • Herkunft: Russland
  • Sendung vom 23. März 2013

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