BR Fernsehen - Kunst + Krempel


3

Heilige Agnes Lammfromme Märtyrerin

Als Märtyrerin mit ihrem Attribut, dem Lamm, ist diese Heilige Agnes in Eichen- oder Nussbaumholz geschnitzt - eine typische Arbeit der Zeit um 1550/1560 aus der Brabanter Gegend.

Stand: 14.06.2013 | Archiv

Der Geschichte der Heiligen Agnes liegt wohl der reale Fall einer römischen Adligen zugrunde, die Opfer der diokletianischen Christenverfolgungen wurde. Ihrer Ernennung zur Märtyrerin und Heiligen geht viel Leid voraus: Agnes sollte im Kindesalter verheiratet werden. Der Legende nach verweigerte sie sich mit der Begründung, dass sie bereits verlobt sei: mit Jesus, ihrem Herrn. Auch Vergewaltigung, Entehrung und Todesdrohungen konnten sie nicht von ihrem Weg abbringen. Mit Gottes Hilfe hatte sie all das überstanden, dennoch gelang es schließlich einem römischen Soldaten, sie mit seinem Schwert zu enthaupten, so wie man auch Schafe tötet. Seither ist ein Lamm ihr Attribut.

Mit ihm wird die Heilige Agnes auch hier dargestellt. In der einen Hand trägt sie ein Buch als Zeichen ihrer Gebildetheit und Gelehrsamkeit. In der anderen hielt sie ursprünglich entweder einen Palmwedel, das Zeichen für Märtyrer schlechthin, oder einen Ring als Zeichen ihrer Verlobung mit Christus. Die Art der Rankenmalerei und die Engelsköpfchen am Sockel lassen auf die Brabanter Stadt Mechelen als Provenienz dieser in Eiche oder Nussbaum geschnitzten Figur schließen. Typisch für die Gegend ist auch die Haartracht dieser Heiligen Agnes: ihre Zöpfe.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 2.000 bis 2.500 Euro
  • Datierung: um 1550/1560
  • Herkunft: Mechelen / Brabant
  • Sendung vom 15. Juni 2013

3