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Seitenverkehrte Bilder Von Kopien und Fälschungen

Immer wieder entdeckt man Bilder vermeintlich prominenter Autorschaft, die nur einen "kleinen" Mangel haben. Es gibt sie schon einmal von diesem Künstler - und sie sind seitenverkehrt ...

Stand: 07.09.2010 | Archiv

Mona Lisa mit Lupe | Bild: picture-alliance/dpa

Es ist dies meist ein Beweis dafür, dass es sich - bei detailgetreuer Übereinstimmung - um eine Kopie nach einer Reproduktionsgrafik des ursprünglichen Originals handelt. Je berühmter ein Vorbild war, desto öfter fand es als Druckgrafik weite Verbreitung.

Vorlage: Druckgrafik statt Original

Druckgrafik aber ist, aus verständlichen Gründen, fast immer seitenverkehrt. Meist übertrug der Kupferstecher das Vorbild, so wie er es sah, auf die Druckplatten. Beim Drucken entstand so die spiegelbildliche Ansicht. In der Malerei kopiert wurde dann in den meisten Fällen die Druckgrafik und nicht das Kunstwerk selbst, das ja ortsfest und schwer erreichbar war. Seitenverkehrte "Fassungen" eines berühmten Bildes sind daher meist Kopien von fremder Hand. Sie haben in der Regel nichts mit dem ursprünglichen Künstler zu tun.

Fälschungsverdacht? - Gehen Sie zu Fachleuten!

Daneben gibt es Fälschungen, die in Täuschungsabsicht hergestellt wurden, was als Betrug zu werten ist. Leider kursieren mehr davon, als man glaubt, und viele bleiben unentdeckt. Häufig wird der Weg zu Experten gescheut - sei es aus Scham, jemandem aufgesessen zu sein, sei es aus der tiefen Überzeugung, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. So ist es freilich schwer, den Verantwortlichen - den Herstellern und den Vertreibern - das Handwerk zu legen.


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