BR Fernsehen - Abendschau


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Elektro-Nostalgie Computerzeitalter - die 80er

In den 80ern lernten nicht die Bilder laufen, sondern die Musik. Wer cool sein wollte, ging nicht ohne Walkman aus dem Haus! Bei uns daheim zog das Tastentelefon ein, und ein Glaubenskrieg begann: Zocken per Konsole oder Computer?

Stand: 14.11.2014

C64 | Bild: picture-alliance/dpa

Von Konsolen und Brotkästen

In den 80er-Jahren war der Fernseher nicht mehr nur zum Glotzen da. Papa musste sich darauf einstellen, dass der Flimmerkasten zur besten Sendezeit blockiert war: Sohnemann zockte mit seiner Konsole Spiele wie "Zelda" oder "Super Mario Kart". Der Nintendo NES ist im Wohnzimmer angekommen. So einfach war es noch nie, Spiele, die man bisher nur von riesigen Automaten kannte, auf dem heimischen Fernseher zu spielen. Anfang der 90er-Jahre wurde der Nintendo NES von der Sony Playstation als beliebteste Konsole abgelöst.

Neben dem Konsolen-Lager entstand Mitte der 80er-Jahren noch ein anderes: Der Commodore 64 war der erste richtige Personal-Computer, der die Massen erreichte. Stolze Besitzer des "Brotkastens", wie er von Fans liebevoll genannt wurde, grenzten sich bewusst von Konsolen-Spielern ab. Sie betrachteten sich als wesentlich technikaffiner, schließlich mussten sie sich auch mit einer Handvoll BASIC-Codes, der Programmiersprache des C64, herumschlagen. Ohne BASIC bekam man kein C64-Spiel zum Laufen. Der Amiga 500, ebenfalls von Commodore, löste den C64 ab und wurde ab Ende der 80er-Jahre ähnlich erfolgreich.

"Aus dem Walkman tönt es grell, den Nachbarn juckt’s im Trommelfell"

Diesen Satz konnte man seit Mitte der 80er- bis in die 90er-Jahre in nahezu jeder Münchner U-Bahn lesen. Der Grund: Ein Gerät namens "Walkman" wurde so beliebt, dass er für nahezu jeden Jugendlichen zum Pflichtbesitz und Statussymbol wurde. Endlich war es möglich, seine eigene Musik überallhin mitzunehmen. Am 1. Juli 1979 kam der erste Walkman von Sony auf den Markt. Das Patent zu einem auffällig ähnlichen Gerät reichte bereits 1977 der Deutsche Erfinder Andreas Pavel an. Erst 2004 erkannte Sony das nach langem Rechtsstreit an und überwies einen Betrag, über den Stillschweigen vereinbart wurde.


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