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Der Klettersteig Rio Sallagoni Herrlich erfrischend

Klettersteiggehen erfreut sich großer Beliebtheit. Doch an sonnigen Wänden kann das im Sommer ziemlich heiß sein. In der Region Garda-Trentino verspricht ein ganz besonderer Klettersteig herrliche Abkühlung: Die Via Ferrata Rio Sallagoni zwischen Dro und Drena im Sarcatal nördlich des Gardasees, denn der Steig führt durch eine enge Klamm.

Von: Ulrike Nikola

Stand: 28.07.2023

Der Klettersteig Rio Sallagoni | Bild: BR; Ulrike Nikola

Es ist ein echter WOW-Effekt: Folgt man in Dro den Schildern zum Klettersteig Rio Sallagoni, steht man nach einer Wegbiegung ganz plötzlich und unerwartet vor meterhohen Felsen. Ein schmaler Spalt bildet den Eingang zur Schlucht. Auf den Eisenklammern geht es hinein in eine andere Welt, in der das Gurgeln des Flusses von den Wänden wiederhallt und die Wände immer näher rücken. Dazu ist es angenehm kühl und schattig.

Am Eingang der Schlucht

Tini ist schon seit vielen Jahren begeistert von Klettersteigen und war vor längerer Zeit auch mal auf der Via Ferrata Rio Sallagoni unterwegs. Doch damals fand sie es an einigen Stellen schwierig, die Stifte und Klammern zu erreichen. Die Abstände waren mitunter sehr groß. Mittlerweile sind neue Eisentritte eingefügt worden. Statt der Stifte und Klammern gibt es nun auch kreisförmige Verankerungen, auf denen man noch besser stehen kann. Den offiziellen Empfehlungen zufolge ist die Via Ferrata Rio Sallagoni für Kinder ab 1.40 Meter Größe geeignet.

Gut gesichert über den Steig

Schon nach den ersten Schritten geht es leicht überhängend durch die faszinierende Schlucht. Ein bisschen Kraft ist vonnöten, gleichzeitig wird die Schlucht immer imposanter, weil die Felswände immer enger zusammenrücken. Rund 200 Höhenmeter überwindet man auf dem Klettersteig durch die Schlucht, die sich allmählich weitet: Wo mehr Licht einfällt, wachsen Büsche und Bäume. Weiter oben müssen die Klettersteiggeher die Schlucht von einer Seite zur anderen queren: Eine Dreiseilbrücke über einem Wasserfall stellt eine kleine Herausforderung dar. Dazu hakt man sich rechts und links jeweils an einem Drahtseil ein und balanciert wie Seiltänzer über das untere dritte Seil.

Nach einem kurzen Fußweg geht es senkrecht über eine Leiter hoch zu einer zweiten Dreiseilbrücke. Mit der vorangegangenen Übung geht das Seiltanzen schon viel flüssiger. Nur danach ist nicht klar, wo der Klettersteig weitergeht – rechts oder links des Flusses? Entweder führt der Weg am Fuße einer überhängenden Felswand aus der Schlucht heraus oder er folgt weiter dem Lauf des Wassers ohne Drahtseil, aber mit Tritt-Klammern versehen, von Gumpe zu Gumpe. Oben angekommen, erkennt man dann, dass beide Varianten möglich sind.

Von der Burg Drena geht es über einen schönen Wandersteig wieder hinab nach Dro. Nach rund zwei Stunden ist man wieder zurück am Ausgangspunkt der erfrischenden Klettersteig-Tour.

Auf Eisenklammern durch die Schlucht

Die Kulisse ist wirklich spektakulär, findet auch ein Ehepaar, das gerne auf Klettersteigen unterwegs ist. Wichtig ist ihm, dass es mit einem guten Klettersteigset ausgerüstet ist, vor allem mit einem dringend empfohlenen Bandfalldämpfer. Es gibt natürlich viele wichtige Vorkehrungen und Regeln für das Klettersteiggehen, das in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden ist. Diesen Trend hat auch der Deutsche Alpenverein aufgegriffen und eine Tutorial-Serie zum Thema Klettersteige produziert. In vier informativen Videos erfahren Klettersteig-Fans jeden Niveaus alles Wichtige zu den Themen Planung, Sicherheit, Bewegung im Klettersteig, Umgang mit Blockierungen und Ausrüstung. Die Videos sind ab sofort auf dem Youtube-Kanal des DAV zu sehen.


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