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Games // Fallout 4: Far Harbor Nein, meine Liebe zu Dir wird nie erlöschen!

"Fallout 4" war einer der großen Spielhits 2015. Im Add-On "Far Harbor" gibt es jetzt ein meersalzgetränktes Wiedersehen mit der atomaren Postapokalypse. Und PULS Gamer Christian? Ist hin und weg und kriegt sich kaum mehr ein.

Von: Christian Schiffer

Stand: 10.06.2016 | Archiv

Fallout 4: Far Harbour | Bild: Bethesda

Hach, "Fallout 4"! Was hat man nur an Dir herumgemäkelt!

Deine Grafik sei veraltet, Deine Quests seien zu repetitiv und Deine Menüführung so benutzerunfreundlich wie die eines Bankomaten aus den Neunzigern. Und ja, es stimmt schon: So schön wie "The Witcher" warst Du wirklich nicht, auch nicht so aufregend wie "Dark Souls" oder so cool wie "Deus Ex".

Stattdessen warst Du irgendwie ziemlich verstrahlt und auch verschlossen, jedes Deiner Geheimnisse musste ich Dir mühsam aus der Ghul-Nase pulen: Wie zum Beispiel diese ganze Sache mit den Siedlungen funktioniert oder dass man die eigenen Begleiter auch in Powerrüstungen stecken kann.

Aber genau dafür liebte ich Dich und irgendwann konnte ich nicht mehr genug von Dir bekommen. Du warst eben kein Spiel für eine Nacht, sondern mehr so was für länger, interessant, mystisch - und verdammt groß. Mein Gott, warst Du groß! Stundenlang konnte ich mich verlieren in Deiner ausladenden Welt und mich hineinkuscheln in Deine weitläufige, weiche Polygon-Postapokalypse.

Naja, und dann? Dann war es irgendwann aus. Ein liebloser Abspann flimmerte über den Bildschirm. Leere machte sich breit in mir und kein "Total War" vermochte die Lücke zu schließen, die Du gerissen hattest, kein "Tomb Raider" und erst recht kein "Doom". Es war eine harte, eine entbehrungsreiche Zeit.

Mit "Far Harbor" entflammt die Leidenschaft neu

Aber jetzt bist du wieder da. Und Du hast sogar noch einmal zugelegt. Deine neue Erweiterung umfasst eine ganze Insel! Du bist eben vom alten Schlag und weißt noch, was ein echtes Add-On ist. Bei "Far Harbor" geht es nicht darum, mir nochmal das Geld aus der Tasche zu ziehen. Nein! "Far Harbor", das bedeutete nochmal zwanzig Stunden Spaß mit Dir, Deiner Welt, Deinen Geschichten - und neuen Waffen, etwa einer Harpunenkanone, mit der man Supermutanten so richtig schön an die Wand nageln kann.

Hach, ich bin beim Add-On mit genau so viel Leidenschaft dabei, wie zuvor beim Hauptspiel. Du erzählst fantastische, manchmal etwas weirde Geschichten, wie die von den "Kindern des Atoms", dieser skurrilen Sekte, die in einem Atom-U-Boot lebt. Du zeigst mir eine ganz neue Welt, mit neuen Schauplätzen, etwa einem alten Kino und gibst mir das Gefühl, dass ich noch gebraucht werde. Einmal darf ich sogar einen Mordfall lösen in einem Hotel. Irgendwann ist aber auch dein Add-On "Far Harbor" durchgespielt. Du hauchst mir noch ein zärtliches "Krieg, Krieg bleibt immer gleich" in die Ohrmuschel, und ich weiß, dass es nun endgültig aus ist mit uns. Für diese letzten gemeinsamen Stunden werde ich Dir aber für immer dankbar sein.

Fallout 4: Far Harbour ist ab 22 Euro über Bethesda erhältlich.


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