Das "Trolley-Problem" Autonomes Fahren - Dilemma vorprogrammiert

Eine Ethikkommission des Verkehrsministeriums stellt heute Leitlinien für selbstfahrende Autos vor. Unter anderem musste sie sich mit dem sogenannten "Trolley-Problem" befassen. Ein wahres moralisches Dilemma.

Von: Anna Bühler

Stand: 31.03.2017 | Archiv

trolley | Bild: Screenshot

Seit vergangenem Herbst berät eine von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt eingesetzte Ethik-Kommission darüber, was selbstfahrende Fahrzeuge auf deutschen Straßen dürfen, was sie können müssen und welche Grenzen es gibt, wenn es um das Leben von Menschen geht. Dazu hat die Kommission jetzt 20 Regeln vorgelegt.

Ein zentrales Thema, das die Experten zu beraten hatten, hat mit dem sogenannten Trolley-Problem zu tun. Kurz zusammengefasst: Man muss entscheiden, ob man eine Weiche so stellt, dass der Zug entweder fünf Personen oder eine Person überfährt, die auf den Gleisen gefesselt ist. Auf den Autoverkehr übertragen bedeutet das: Soll ein autonomes Auto im Zweifel eher in einen einzelnen Menschen als in eine Menschengruppe fahren, wenn es keine andere Wahl hat.

Quasi die Vorreiter unter den philosophischen Memes sind Trolley-Problem-Memes, also Variationen des ursprünglichen Trolley-Problems. Für die Memes dazu wird fast immer die gleiche Zeichnung benutzt: Diese grobe Skizze, die ein amerikanischer Philosophieprofessor mal auf seinem Blog veröffentlicht hat. Die wird dann um Personen, Gegenstände, Gleise oder Sprüche erweitert – bis man genug Stoff hat, um sich den Rest seines Lebens den Kopf über die unzähligen Twists des Trolley Problems zu zerbrechen...

Aber auch unabhängig vom Trolley Problem findet die Philosophie immer mehr Fans im Memes-Kosmos. Facebookseiten wie The Philosopher’s Meme, Nihilist Memes oder Monstrous Metaphysics Memes teilen ihre Gymnasiasten-Witze mit hunderttausenden von Usern. Und damit gibt es endlich eine Streber-Gang auf dem großen Social Media Schulhof.

Sendung: Filter, 20.06.2017 - ab 15 Uhr