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Making of Meme Männer, holt die Titten raus!

Facebook mag Moobs – Manboobs. Weibliche Brüste werden dagegen nach wie vor von Facebook verbannt. Sogar wenn es um wichtige Themen geht. Das hat #ManBoobs4Boobs jetzt wieder bewiesen.

Von: Anna Bühler

Stand: 29.04.2016 | Archiv

Eine Kampagne für Brustkrebsvorsorge ist eine Herausforderung. "Es ist schwer, Frauen ab 25 dazu zu bewegen, sich regelmäßig selbst auf Brustkrebs zu untersuchen. Nicht so schwer ist es, sie dazu zu bringen, alle fünf Minuten ihr Smartphone zu checken" erklärt ein Werbemann in dem Branchenmagazin "Little Black Book". Heißt: Das Thema muss in die Social Media Timelines verschoben werden, damit die Leute checken, dass es wichtig ist. Dann aber kommt das nächste Problem: Nackte Frauenbrüste werden bei Instagram oder Facebook einfach gelöscht.

Darum haben sich die Leute von einer argentinischen Organisation für Krebsvorsorge einfach einen kleinen Workaround überlegt, um zu demonstrieren, wie man sich selber nach Knoten in der Brust abtasten kann:

Und so werden eben Henrys Brüste befummelt. #ManBoobs4Boobs heißt die Kampagne von Macma – und die wird gerade wie wild geteilt. #ManBoobs4Boobs ist ein perfekter Hack, der wieder zeigt, wie absurd und traurig die Nippel-Regel eigentlich ist.

Denn scheinbar nimmt es Facebook in Kauf, dass Brustkrebsprävention auf der Plattform nicht stattfindet – anstatt einfach mal eine absolut nicht im sexuellen Kontext stattfindende Brust zu erlauben. Und scheinbar nimmt Facebook auch rassistische Inhalte eher in Kauf als ein Paar harmlose Hupen.

"Was mich stört, ist, dass mein Bild nie gesperrt wurde wegen Hetze, sondern nur wegen Nacktheit", sagt Olli Waldhauer dem Magazin dbate. Der Fotograf hat vor ein paar Monaten mal ein Foto hochgeladen, auf dem eine oberkörperfreie Frau zu sehen ist, davor ein Mann mit einem Schild auf dem steht „Kaufft nicht bei Kanaken“. Das Bild wurde mehrmals von Facebook gelöscht. Wegen der Nacktheit. Nie aufgrund von Rassismus. Unverhältnismäßig, findet Olli Waldhauer.

Facebooks Brust-Problem ist nicht neu. Doch Lösungen hat Facebook immer noch nicht parat – das hat die #ManBoobs4Boobs Kampagne jetzt wieder gezeigt. Übrigens ruft diese dazu auf, eigene Brustkrebs-Vorsorge-Clips zu posten. Alles was man dazu braucht: Ein Paar knackige Männerbrüste.


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