Angrabschprozess Taylor Swift vs. Radio-Moderator

Ein Radiomoderator soll Taylor Swift backstage bei einem Konzert begrabscht haben. Jetzt stehen sich die beiden vor Gericht gegenüber: Der Prozess in Denver hat begonnen.

Von: Christina Wolf

Stand: 08.08.2017 | Archiv

 Die US-amerikanische Sängerin Taylor Swift steht am 19.06.2015 in der Lanxess Arena in Köln auf der Bühne.  | Bild: picture-alliance/dpa

Einig sind sich Taylor Swift und der Radiomoderator David Mueller aus Denver eigentlich nur darüber: Am 2. Juni 2013 trafen die beiden aufeinander, vor einem Konzert von Swift backstage für ein Meet and Greet. Ab dann erzählen beide die Geschichte völlig anders. Taylor Swift sagt: Mueller hat ihr, während sie zusammen für ein Foto geposed haben, unter den Rock und an den Hintern gegrabscht. Er sagt: Das war er nicht. Und wenn, dann nicht absichtlich.

Jetzt stehen sich die beiden vor Gericht gegenüber. Mueller will drei Millionen Dollar Schadenersatz, weil er wegen der Vorwürfe von seinem Radiosender gefeuert wurde. Taylor Swift klagt dagegen auf einen symbolischen US-Dollar – wegen sexueller Nötigung und Körperverletzung. Und will anderen Frauen Mut machen, sich gegen Männer zu wehren, die einen belästigen.

Gestern wurde die Jury ausgewählt. 60 mögliche Geschworene mussten unter anderem angeben, ob sie irgendwie parteiisch sind, wenn’s um Swift geht. Und Fragen beantworten, ob sie schon mal auf einem Taylor-Swift-Konzert waren oder Musik von ihr runtergeladen haben. Am Ende blieben acht Geschworene übrig, die keine Meinung zur Sängerin haben. Taylor Swift erscheint selbst vor Gericht.

Neun Tage lang wird der Prozess voraussichtlich dauern. Hauptbeweisstück: Das Foto, das in dem Moment geschossen wurde, als Mueller Swift angegrabscht haben soll. Ob auf dem Bild klar zu sehen ist, wer recht hat, weiß man bisher nicht: Taylor Swift hat das Gericht darum gebeten, dass das Bild nicht veröffentlicht wird.

Sendung: Filter, 08.08.2017 - ab 15 Uhr