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Body Positivity Dieser Instagrammer ist einer der wenigen Männer, die das Hashtag #bodypositivity nutzen

Fast drei Millionen Posts gibt es zu #bodypositivity auf Instagram – die meisten sind von Frauen. Dabei lastet auch auf Männern der Druck, wie sie auszusehen haben. Stefan Rosenberger ist einer der wenigen, die etwas dagegensetzen.

Von: Robin Köhler

Stand: 02.04.2019 | Archiv

Stefan Rosenberger auf Instagram | Bild: Privat

Schönheitsideale nerven nicht nur, sie üben auch ungemeinen Druck aus und konfrontieren uns mit teils unrealistischen Anforderungen. Deshalb setzt sich die Body-Positivity-Bewegung im Netz für mehr Liebe zum eigenen Körper ein - zum Beispiel auf Instagram. stefros1214 heißt eigentlich Stefan und ist einer der wenigen männlichen Instagram-User aus Bayern, der regelmäßig das Hashtag #bodypositivity benutzt. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, warum er als Mann damit weitestgehend alleine ist.

PULS: Warum benutzt du bei vielen deiner Posts das Hashtag #bodypositivity?

Stefan: Das Hashtag bedeutet für mich erstmal, dass ich zu mir und meinem Körper stehen kann. So wie ich ausschaue, schaue ich halt aus und ich mag mich so, wie ich bin. Dahinter steckt erst mal nicht mehr und nicht weniger.

Das Hashtag wird auf Instagram noch vorrangig von Frauen verwendet. Warum nutzen ihn so wenige Männer?

Ich glaube, dass diese Körperunsicherheit noch ein Problem ist, über das sich vor allem Frauen Gedanken machen. Es gibt einfach sehr viele Frauen, die Probleme mit ihrem Körper oder dessen Form haben. Sie haben auch viel mehr, um sich – in Anführungsstrichen – zu optimieren. Allein wenn man sich das ganze Thema Makeup anschaut. Bei den Männern ist das jetzt mit der Bartpflege ein bisschen im Kommen, aber es spielt noch keine so große Rolle.

Trotzdem gibt es auch bei Männern ein gesellschaftliches Idealbild. Wie sieht das aus?

Also, wenn man sich als Pendant zur Frauenzeitschrift mal eine Männerzeitschrift nimmt, dann hat der perfekte Mann eine gewisse Größe. Er darf natürlich nicht zu klein sein, er sollte muskulös definiert sein und volles Haar haben – vielleicht auch jetzt im Zuge der Hipster-Bewegung noch einen schönen Bart dazu. Bei den Instagram-Accounts von Männern geht es hauptsächlich um diesen Muskelkult. Sehr viele sind beim Sport zu sehen oder zeigen sich, wie sie im Fitnessstudio trainieren und eben auf den auf den perfekten Körper hinarbeiten.

Teilweise nutzen auch diese Männer das Hashtag #bodypositivity. Entspricht das für dich noch dem Sinn der Bewegung?

Naja, im Endeffekt sagt dieses Hashtag oder diese Bewegung aus: Ich mag mich und meinen Körper. Deswegen ist nichts dagegen zu sagen, wenn das auch jemand mit einem angeblichen Idealkörper macht. Ich denke, das Hashtag ist für jeden da, weil auch jeder für sich so zufrieden sein kann.

Was bedeutet es für dein Lebensgefühl, dass du zufrieden mit deinem Körper bist?

Das hat sehr viel mit Lebensqualität zu tun. Wenn ich nach einer Diät oder einem Sportplan leben müsste, wäre das für mich totaler Stress. Und die Frage ist ja: Warum soll ich das eigentlich machen? Weil ich fühle mich wohl und wenn es jemand anderem nicht gefällt, dann ist das sein Problem und nicht meins. Das war bei mir nicht immer so: In meiner Pubertät war das gerade im Sommer ein großes Thema, wenn ich zum Baden gegangen bin. Manche haben vielleicht gedacht: Der ist dick und haarig und geht trotzdem nach draußen?! Das war früher schon unangenehm, aber mittlerweile gehe ich mit dem Gefühl raus: Ich gehe jetzt baden und wenn das jemandem nicht passt, soll er halt in die andere Richtung schauen.

Wann hast du dieses Selbstbewusstsein bekommen?

Das war mit Anfang 20. Einen besonderen Schlüsselmoment könnte ich jetzt eigentlich gar nicht benennen, es waren eher viele einzelne Erlebnisse. Und meine Freunde hatten auf jeden Fall eine Menge damit zu tun. Man ist ja immer wieder unsicher und fragt: Mensch, passt das so oder können wir so zusammen rausgehen? Das hat mir echt viel gebracht, wenn dann jeder dich bestärkt und sagt: Komm, ist doch egal was die anderen denken, leb doch lieber so wie du möchtest.

Wie sind denn die Reaktionen zu deinen Posts?

Im Netz habe ich bisher nur positive Reaktionen bekommen, aber ich bin auch kein professioneller Influencer. Von meinen Freunden kam natürlich auch nur gutes Feedback.

Würdest du dir wünschen, dass noch mehr Männer das Hashtag #bodypositivity verwenden?

Prinzipiell fände ich das gut. Es gibt noch sehr viele Männer, die sich so wohl fühlen, wie sie sind. Und egal, ob ich sehr dürr bin oder dicker oder haarig oder wie auch immer, wenn ich mich so mag, kann ich das auch zeigen. Und das würde Instagram auch ein bisschen vielfältiger machen.

Sendung: PULS vom 02.04.2019 - ab 15 Uhr.