Sport - Tennis


1

Wimbledon Zverev und Beck scheitern auf der großen Bühne

Für Alexander Zverev und Annika Beck war ihr erster Auftritt auf dem Centre Court von Wimbledon noch eine Nummer zu groß. Angelique Kerber ist die letzte Deutsche im Turnier und zuversichtlich.

Stand: 03.07.2016

Alexander Zverev | Bild: picture-alliance/dpa

Alexander Zverev kämpfte tapfer, aber vergeblich um die Wende auf dem bekanntesten Tennisplatz der Welt. Annika Beck zahlte bei ihrer Centre-Court-Premiere an einem außergewöhnlichen Sonntag in Wimbledon gegen die große Serena Williams Lehrgeld. Die Hoffnungen ruhen nun mehr denn je auf Melbourne-Siegerin Angelique Kerber, die als einzige Deutsche in der zweiten Wimbledonwoche aufschlägt.

Zverev hält trotz Dauerbelastung mit

Der Hamburger Teenager Zverev (19) begeisterte das Publikum im All England Club mit zahlreichen Kostproben seines immensen Potenzials. Dennoch unterlag er gegen Tomas Berdych, Finalist von 2010, nach 2:40 Stunden mit 3:6, 4:6, 6:4, 1:6 und war platt:

"Ich habe in den letzten Tagen viel gespielt, war müde und habe viele Fehler gemacht."

Alexander Zverev

Berdychs Lob ("Er ist ein zukünftiger Grand-Slam-Sieger") konnte Zverev kaum aufbauen. Überhaupt höre er nicht auf die Lobeshymnen. "Erstens bin ich noch weit von der Spitze entfernt, zweitens gab es Millionen zukünftiger Nummer-Eins-Spieler, die es nicht geschafft haben", sagte Zverev. Immerhin gab er trotz der Enttäuschung zu, seinen ersten Auftritt auf dem Centre Court als "besonderes Erlebnis" empfunden zu haben.

Beck chancenlos

Die drei Jahre ältere Beck war beim 3:6, 0:6 gegen die sechsmalige Titelträgerin Williams (USA) chancenlos.

"Das war eine Lehrstunde, die mir gezeigt hat, wo das Limit im Damentennis ist. Jeder Punkt war schon ein Erfolg für mich."

Annika Beck

Hatte Williams in der Runde zuvor das Aus nur knapp vermieden, blieb sie diesmal über die gesamte Spieldauer von 51 Minuten konzentriert. Nach dem Regenchaos der vergangenen Tage wurde überhaupt erst zum vierten Mal in der Wimbledongeschichte (nach 1991, 1997 und 2004) der spielfreie "Middle Sunday" geopfert.

Kerber selbstbewusst gegen Doi

Für Kerber änderte sich dadurch nichts, die Weltranglistenvierte aus Kiel hatte ihr Drittrundenmatch bereits am Samstag erfolgreich absolviert. Gegen Carina Witthöft aus Hamburg gewann sie nach einer Zitterpartie im ersten Satz souverän 7:6 (13:11), 6:1 und richtete ihren Blick sofort auf ihr Achtelfinale am Montag gegen Misaki Doi. Gegen die Japanerin hatte Kerber in der ersten Runde der Australian Open im Januar auf dem Weg zu ihrem ersten Grand-Slam-Titel einen Matchball abgewehrt.

"Das Match ist noch immer präsent. Ich weiß, was ich gegen sie machen muss. Ich muss aus Australien lernen, damit ich nicht wieder Matchball gegen mich habe", sagte Kerber. Sie habe das Australien-Gefühl zurück, ihren Rhythmus wiedergefunden, sagte Kerber selbstbewusst. Bundestrainerin Barbara Rittner sieht gute Chancen, "wenn Angie ihr bestes Tennis abruft".


1