Heimatspiegel Volksmusik und Informationen
Zur Einstimmung auf den Tag: Mit Volksmusik aus der Region und mit Moderatoren, die in Bayern daheim sind. Volkskundliches und Brauchtum finden hier ihren Platz, doch darüber wird auch der Blick auf die Gegenwart nicht verstellt.
Denn Heimat ist das Hier und Heute. Heimat ist der Ort, wo die Menschen in vertrautem Umfeld leben und auch die eine oder andere Überraschung erleben.
Sendezeiten
Der "Heimatspiegel" wird Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag aus dem Funkhaus München gestaltet.
Am Dienstag, Donnerstag und Sonntag übernehmen dies die Kollegen aus dem Studio Franken in Nürnberg. Den Regionen entsprechend ist auch die Musik ausgewählt.
Aktuelle Themen aus Bayern, regionales Brauchtum, Wetter und Veranstaltungshinweise ergänzen das Programm.
Heimatspiegel extra
An Feiertagen senden wir einen "Heimatspiegel extra": zu hören um 8.05 Uhr auf BR Heimat.
Mittwoch, 25. Dezember 2024
„Kloanes Kindl, großer Gott“
Von großen und kleinen Christkindln
Mit Regina Fanderl
Im Jahr 354 ist der Geburtstag Jesu Christi auf den 25. Dezember gelegt worden. Das war das antike Datum der Wintersonnenwende, und die Christen haben den Übergang von der Finsternis zum Licht als das Symbol für die Ankunft Christi nur allzu gerne übernommen.
Seit dem 14. Jahrhundert war der Weihnachtstag auch der Neujahrstag. Eine schöne Gelegenheit für das Austauschen kleiner Aufmerksamkeiten. Dienstboten, Knechte und Mägde haben Geld bekommen, und der Glücksbringer war nicht das Schweindl, sondern das Jesuskind - gezeichnet, gemalt, geschnitzt oder geformt. Ein Familienfest wie heute war Weihnachten seinerzeit noch nicht. Und Geschenke für die Kinder hat der Nikolaus gebracht.
Der Heimatspiegel extra am ersten Weihnachtsfeiertag wartet mit Weihnachtsbräuchen aus Bayern auf und schmückt sie mit allerschönsten bayerischen Volksliedern und Weihnachtsweisen.
Donnerstag, 26. Dezember 2024
"Schöne Weisen - gute Geister"
Das alpenländische Weisenblasen
Von Andreas Estner
„Auf de Berg wohnen nur gute Geister“ sagt der Tiroler Musikant Peter Moser. Vor mehr als 40 Jahren hat er auf einem Berggipfel im Tiroler Alpbachtal mit einer kleinen Bläserformation begonnen, Volkslieder nicht zu singen, sondern mit Blechinstrumenten zu blasen. Etwa zur gleichen Zeit arrangierten auch im oberbayerischen Frasdorf junge Musikanten Jodler und Lieder für Blechbläser.
Entstanden ist daraus eine eigene Musizierform, die heute im Alpenraum nicht mehr wegzudenken ist: das Weisenblasen. Vom Vintschgau in Südtirol bis in den Bayerischen Wald umrahmen Weisenbläser heutzutage festliche Anlässe im Jahreslauf, von der Trauung bis zur Beerdigung, von der Christmette bis zum Berggottesdienst.
Das Weisenblasen ist in wenigen Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Festtagskultur in Bayern, Österreich und Südtirol geworden. Musikpädagogen vermitteln Weisen mittlerweile im Unterricht als Vorbereitung für klassische Kammermusik. Weil die Weisen in ihrer Schlichtheit hohe Anforderungen stellen - an bläserisches Können ebenso wie an kammermusikalisches Zusammenspiel.
Ein „Heimatspiegel extra“ über das Weisenblasen von Andreas Estner.
Montag, 6. Januar 2025
Sternsinger
Wenn der Segen an die Haustür kommt
Von Martin Wieland
Sternsinger sind am Dreikönigstag unterwegs und schreiben mit Kreide die Initialen der Könige als Segenspruch an eine Tür.
Rund um den Dreikönigstag ziehen Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene von Haus zu Haus, singen, sammeln Spenden und schreiben den Segen C+M+B an die Haustüre: Christus mansionem benedicat – „Christus segne dieses Haus“. Aufzeichnungen belegen diesen Heischebrauch im bayrisch-salzburgischen Raum bereits im 16. Jahrhundert. Seit 2015 ist „Sternsingen“ immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Die Dreikönigstags-Tradition ist damit Teil eines europäischen Brauchkomplexes.
Für diesen Heimatspiegel extra hat Martin Wieland Sternsinger bei der Verkündigung ihrer frohen Botschaft begleitet.