Es gibt ihn nicht, den einen fränkischen Dialekt. Alle paar Kilometer reden die Menschen ein bisschen anders. Allen Ausformungen gemein ist allerdings der weitgehende Verzicht auf Plosive in der Aussprache. Auf Fränkisch sagt man folgerichtig "Blosiife" - mid "haddem b". Und auch das "hadde d" ereilt in Franken das gleiche Schicksal. So wird aus der Torte die Doddn und aus der Treppe die Drebbm.

"Do konnsd fei ned barggn, du Doldi!"

Besonders toll war die Idee vielleicht nicht, dass sich der Mann mit seinem Auto genau dorthin stellen wollte, wo jeden Augenblick die Limousine des Ministerpräsidenten eintreffen sollte. Und doch hat ihm der freundliche Mann von der "Bolli", der Polizei, diesen Satz zugerufen: "Do konnsd fei ned barggn, du Doldi!"

Der "Doldi" oder die "Dolln"

Der "Doldi", "Dollagg", "Dollhorn" oder auch die weibliche Form die "Dolln" sind alle auf die alte, etwas aus der Mode gekommene Bedeutung von "toll" zurückzuführen. Hier tut jemand etwas Törichtes oder Unsinniges. Im Hochdeutschen hat dieser Nonsens z.B. im Wort "Tollhaus" überlebt.

Hochsprache wie Dialekt sind im Wandel. Wo früher jemand "bassd scho" gesagt hätte, findet er die Sache heute vielleicht "dodool doll". Jetzt müsste nur noch der Doldi nachziehen, damit die Leute nicht mehr denken, der Doldi hodd bloß Pförz im Kopf, naaa! Der Doldi - is a dibbidobbi Dybb!

"Fei Fränggisch" – unsere neue Rubrik

Des mit dem fränkischen Dialekt ist ja nicht so ganz einfach - also nicht falsch verstehen! Nicht nur zwischen Nordseeküste und Allgäu tun sich die Deutschen manchmal schwer, einander zu verstehen, auch innerhalb von Bayern ist das möglich. Das liegt an der Dialektvielfalt: "das Bayerische" oder "das Fränkische" gibt es ja gar nicht – stattdessen ostfränkisch, mainfränkisch, nord-, mittel- oder südbairisch oder das Schwäbische. Holla! In unserer neuen Rubrik "Fei Fränggisch" erklärt unser Autor David Saam in seiner unnachahmlichen Art ganz allgemeine oder auch mal ganz spezielle Dialektworte.