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Das Thema Maos Niedergang

Stand: 15.07.2013 | Archiv

Die Bevölkerung nimmt von dem aufgebahrten Mao Zedong Abschied. Er starb am 9.9.1976 in Peking | Bild: picture-alliance/dpa

Trotz allen Blutvergießens und einer stagnierenden Wirtschaft nimmt die Verehrung des Großen Vorsitzenden und Steuermanns in den letzten Jahren die Züge einer nahezu religiösen Verehrung an.

Mao überlebensgroß - Die Bilanz einer Schreckensherrschaft

1971 feiert er schließlich noch einen letzten, vielleicht seinen größten Triumph über Chiang Kai-shek. Die Vollversammlung der Vereinten Nationen beschließt, die Volksrepublik China als einzig legitimierten Vertreter Chinas anzuerkennen "und von nun ab die Vertreter Chiang Kai-sheks von dem Platz zu entfernen, den sie zu Unrecht in den Vereinten Nationen und all ihren Organisationen einnehmen." Damit ist die Republik China, sprich Taiwan, faktisch aus der UN ausgeschlossen und der alte Erzrivale auf dem Feld der internationalen Diplomatie besiegt. Der historische Besuch Richard Nixons im Jahr 1972 besiegelt das Konzept einer "langsamen Öffnung" gegen den Westen und die Einbindung der aufstrebenden Großmacht in die Weltgemeinde.

Ein Mythos und 70 Millionen Tote

Nach einem ersten Schlaganfall 1973 verfällt Maos Gesundheit rapide. Am 9. September 1976 stirbt er an Herzversagen im Alter von 83 Jahren. Aller Erfolge ungeachtet fällt die Bilanz seiner fast dreißigjährigen Herrschaft über ein Viertel der Weltbevölkerung düster aus: Die Phase der Machtfestigung und Enteignungen von 1949 bis 1953 forderte Schätzungen zufolge etwa 8,5 Millionen Todesopfer, der "Große Sprung nach vorn" “kostete 20 bis 40 Millionen Menschenleben, durch die Verschleppung in Arbeitslager und den Hunger als Folge der Enteignungen starben vermutlich bis zu 11 Millionen Chinesen, die Kulturrevolution von 1966 bis 1976 tötete nahezu 8 Millionen.


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