Bayern 2

     

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Kulturpartner Bayern 2 Museum Lothar Fischer

Markante Architektur für ein Haus der Skulpturen: Das Museum in Neumarkt in der Oberpfalz ist dem Werk des Bildhauers Lothar Fischer gewidmet. Sonderausstellungen setzen es in einen spannenden Dialog mit den Arbeiten anderer Künstler.

Stand: 16.03.2020

Museum Lothar Fischer | Bild: Museum Lothar Fischer

Zitat des Architekten

"Bei meinem Entwurf stand von Anfang an die Kunst von Lothar Fischer im Mittelpunkt. Das Haus sollte der Sammlung dienen und nicht selber ein Kunstwerk sein", sagte Architekt Johannes Berschneider.

Die Architektur des Neumarkter Museums ist speziell für Skulpturen ausgerichtet: Bereits von außen fallen die hohen Fensterschächte und die großen Glasflächen an den Seiten und hinten auf - eine Transparenz des Baus, die bei Videokunst, Gemäden und lichtempfindlichen Grafiken stören würde. Fischer hat das Museum zusammen mit dem Neumarkter Architekt Johannes Berschneider konzipiert. Der Baumeister hatte sich schon mit Fischers Werk auseinandergesetzt und einige kleinere Werke von ihm erworben, als vom Museum noch keine Rede war. Das A & O bei der Planung war eine differenzierte Lichtführung, durch die die Skulpturen Schatten werfen, ihre spezifische Plastizität voll entfalten.

"Im Unterschied zu einem Museum für Malerei braucht ein Haus der Skulptur gerade keine gleichmäßig ausgeleuchteten Räume. Bildhauerische Arbeiten kommen nur dann gut zur Wirkung, wenn die Lichtführung differenziert eingesetzt wird."

Lothar Fischer

Ein Haus für seine Kunst

Von einem Haus nur für seine Kunst hatte der Bildhauer Lothar Fischer lange geträumt. Sein Traum ging in Erfüllung: Am 19. Juni 2004 wurde das Museum Lothar Fischer in Neumarkt in der Oberpfalz eröffnet. Doch Fischer konnte die Eröffnung nicht mehr erleben: Vier Tage bevor der 535 Quadratmeter große Bau mit dem markanten tiefroten quadratischen Tor eröffnet wurde, starb der Künstler.

Der 1933 als Sohn eines Bildhauers in Neumarkt geborene Fischer hat an der Akademie der Bildenden Künste in München studiert. Ende 1957 gründete er mit Heimrad Prem, Helmut Sturm und HP Zimmer die Künstlergruppe "SPUR", die der Abstraktion, die damals in Deutschland alle Kunst beherrschte, und überhaupt dem herrschenden Kunstbetrieb den Kampf ansagte. Mit markigen Sprüchen forderte sie "den Kitsch, den Dreck, den Urschlamm, die Wüste", "den Irrtum, einen ehrlichen Nihilismus". "SPUR" vereinigte sich 1965 mit der Münchner Künstlergruppe "WIR". Von 1975 an lehrte Fischer an der Berliner Hochschule der Künste. Vor allem seine kunsttheoretischen Arbeiten fanden große Beachtung. Die Bayerische Akademie der Schönen Künste nahm ihn 1991 als Mitglied auf.

Dialog mit den Mitstreitern - Wechselausstellungen

Aus einer Sonderausstellung: Arbeiten von Emil Cimiotti

Um das Werk Lothar Fischers in einen spannungsvollen Dialog mit anderen Kunstsprachen zu bringen, zeigt das Museum jährlich drei Sonderausstellungen. Lothar Fischer war immer für eine Kunst eingetreten, die sich unmittelbar über ästhetische Qualitäten mitteilt und weniger auf das Erzählerische setzt, wie es in seinen Augen etwa Konzept- oder Videokunst tun. Dieser Position sieht sich das Museum in der Gestaltung seines Ausstellungsprogramms verpflichtet. Seit 2004 wurden unter anderem Werke von Alberto Giacometti, Maria Lassnig, Giorgio Morandi, Jean Dubuffet, Herny Moore oder den "SPUR"-Künstlern gezeigt.

Museum Lothar Fischer

Das monografische Künstlermuseum bleibt abwechslungsreich und lebendig, indem es drei Wechselausstellungen im Jahr zeigt und die Arbeiten Lothar Fischers mit verschiedenen Schwerpunkten im Vergleich zu anderen Kunstwerken neu profiliert.


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