Im Untergrund Staatliches Museum Ägyptischer Kunst München
Die kostbaren Schätze aus dem alten Ägypten, die bayerische Herrscher und Sammler seit dem 16. Jahrhundert gesammelt haben, können seit 2013 angemessen gezeigt werden: mitten im Kunstareal München, im Untergrund, gegenüber der Alten Pinakothek an der Gabelsberger Straße.
Eine breite Freitreppe führt hinunter zur Eingangstür des neuen Museums, in einer 17 Meter hohen Portalwand aus Beton befindet sich das Entrée, das dem Eingang in eine Pyramide nachempfunden ist. Die Kölner Architekten Peter und Gottfried Böhm haben den nüchternen unterirdischen Bau entworfen, die Gestaltung des Innenraums haben die Münchner Innenarchitekten vom Büro DieWerft übernommen.
Auch im Inneren des Baus herrscht das Prinzip Zurückhaltung bei der Wahl der Materialien und Formen: Die insgesamt 13 Räume und zahlreichen Vitrinen sind aus Beton, Glas und Stahl und treten betont zurück hinter den Schätzen, die durch eine raffinierte Lichtführung trefflich zur Geltung kommen. Zentrum des neuen Museums sind zwei große, sechs Meter hohe Säle, die durch einen Innenhof Tageslicht erhalten und der altägyptischen Kunst, dem Herzstück der Sammlung, vorbehalten sind. Anders als in den Räumen der Residenz im Hofgarten, wo das Museum seit seiner Eröffnung 1970 provisorisch untergebracht war, ist die Dauerausstellung im neuen Haus nach Themen geordnet, nicht chronologisch. Kurzfilme in Medienstationen und mobile Audioguides ergänzen die Themenschwerpunkte mit Hintergrundinformationen über die geografischen und historischen Begebenheiten in Ägypten.
Forschen im Museum
Ein Museum ist auch eine Forschungseinrichtung. Das Museum Ägyptischer Kunst München hat im vergangenen Jahr die Trägerschaft für das Grabungsprojekt Naga im Norden des Sudan von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz übernommen. Neben Grabungen, Publikationen und der Restaurierung von Tempelarchitektur gehört zum Projekt auch die Errichtung eines Museums. Als Architekt konnte David Chipperfield gewonnen werden.
Der Klang der Jahrtausende
Klanginstallation
Die Klang-Installation beginnt immer am ersten Dienstag im Monat um 19:00 Uhr (Einführung 18:15 Uhr)
Teilnahme 4.- Euro (zusätzlich zum Museumseintritt)
Jeden ersten Dienstag im Monat lädt das Museum zu einer Klangwanderung ein: Elektronische Musik mit Stimmen, die der Münchner Mark Polscher eigens für das neue Staatliche Museum Ägyptischer Kunst komponiert hat. "The Pomegranate Tree" zieht sich durch 13 Säle und dauert 63 Minuten. Auf 64 Kanälen wird der Besucher umfangen von Stimmen, Tönen, Geräuschen, Wogen von Worten, Fragmenten aus altägyptischer Poesie und Literatur. Es scheint, als erzählten die Exponate ihre Geschichten und die Ausstellungsräume träten in Kontakt mit dem Betrachter von heute.
Staatliches Museum Ägyptischer Kunst München
Weltweit ist es das einzige Museum, das sich auf die Kunst, besonders auf die Rundplastik Altägyptens konzentriert. Werke aus der Vorgeschichte, der klassischen Periode des Alten, Mittleren und Neuen Reiches bis zur griechisch-römischen Zeit werden gezeigt. Darüber hinaus Seitenblicke auf die Kulturen des antiken Sudan, der spätantik-koptischen Periode und ägyptisierende Denkmäler aus dem kaiserzeitlichen Rom. Im Neubau an der Gabelsberger Straße zeigt das Museum auf rund 2.000 Quadratmetern zeigt das Museum etwa 2.500 Objekte.
Am 10. Mai 2013 wurde das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst zum Kulturpartner von Bayern 2.
Mehr Informationen auf der Homepage des Museums: