Ende der 90er, lange nach den großen 80er-Hits der Dexy´s Midnight Runners wie „Come On Eileen“ oder „Geno“, veröffentlichte Sänger Kevin Rowland ein Solo-Album. Auf dem Cover von „My Beauty“ zeigte er sich in Drag. Der Brite probiert sich weiter aus. Auf „The Feminine Devine“ macht er sich auf die Suche nach seiner göttlichen Weiblichkeit. Er findet seine innere Göttin, widmet ihr die Stücke „Goddess Rules“ und „My Goddess Is“ und sagt „ich habe die Macht der Frauen viel zu lange übersehen“. Rowland sieht das erste Album nach über einem Jahrzehnt als Reise zu Positivität, Frieden und sich selbst.

Das Titel gebende Stück „Feminine Divine“ bedeutet frei übersetzt „das göttlich Weibliche“ und ist eine Art spirituelles Konzept. Das göttlich Weibliche sei das weibliche Gegenstück zu den patriarchalen und männlichen Anbetungsstrukturen, die lange Zeit die klassischen Religionen beherrscht haben. „Das göttlich Weibliche“ geht somit weit über ein Glaubenssystem hinaus.

Zündfunk präsentiert: Dexys live in München

Und der Dexys Sound? „Die erste Hälfte ist mit Music-Hall-Swagger aufgenommen, der zweite Teil der Platte ist ein freches, synthie-lastiges Kabarett“, wie sie sagen. Teil eins mit dem Dexys-Posaunisten Big Jim Paterson hat den Band-typischen Blue Eyed Soul, die zweite Hälfte ist für eingefleischte Fans wegen den manchmal etwas billig klingenden Computer-Beats eher gewöhnungsbedürftig. Nach 45 Jahren und 53 Bandmitgliedern bei nur fünf Alben darf man experimentieren, vor allem aber geschieht das hier mit den altbekannten Sounds der 80er, die schon seit einiger Zeit ihr großes Revival feiern. Und so können wir uns auf die Tour freuen. Im Oktober sind Dexys viermal in Deutschland. Die Tour beginnt am 2.10. in Münchens Muffathalle und Bayern 2 Zündfunk präsentiert das Konzert.