Bayern 2 - radioWissen


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Download-Center Einsatz im Unterricht

Stand: 23.01.2014 | Archiv

Vorarbeit

  • Lernziele: Im Unterrichtsgespräch berichten die Schülerinnen und Schüler spontan über ihre Erfahrungen mit Tauben. Einige kennen sie als Haustauben (beispielsweise als Zucht-/Brieftauben), andere in der verwilderten Variante als Straßentauben, "Bazillenbomber" oder "Ratten der Lüfte". Wildtauben wie die Zugvögel Ringel-, Turtel- und Hohltaube dürften weniger bekannt sein (und sind auch nicht Thema der Sendung). Ergänzend fragt die Lehrkraft nach besonderen Fähigkeiten der Tauben (Beispiele: Tauben finden über große Entfernungen sicher nach Hause, Tauben vermehren sich rasch …).

Die Sendung im Unterricht

  • Hinführung zum Thema: Anhänger des Boxsports wissen vielleicht, dass der legendäre Mike Tyson ein bekennender Taubenfreund ist. "Die erste Liebe meines Lebens", betont er immer wieder, "war eine Taube". Als ein Nachbarsjunge das Tier tötete, schlug der elfjährige Tyson erstmals zu. Im Alter von 20 Jahren war Tyson der jüngste Weltmeister im Schwergewicht. Der Taubenzucht blieb er weiterhin treu und sorgte für Schlagzeilen, als eine Ex-Freundin aus Rache eine seiner Lieblingstauben tötete, kochte und aß. Nun kann die Lehrkraft auf das besondere Verhältnis Taube-Mensch hinweisen. Anschließend wird die Sendung gehört.

Nacharbeit

Nachbearbeitung: Es folgt die Vertiefungsphase, in der die Schülerinnen und Schüler die Arbeitsblätter bearbeiten. Arbeitsblatt 1 beschäftigt sich mit Merkmalen, Lebensraum, Fortpflanzung und Nahrung der Straßentauben. Arbeitsblatt 2 beleuchtet die Bedeutung der Taube als Symboltier. Arbeitsblatt 3 hat den "Taubenkrieg" in den Städten zum Thema.
Nun kann die Klasse der Frage nachgehen, warum gerade der Straßentaube so geballter Hass entgegenschlägt. Dabei können diese Aspekte besprochen werden.
Die Straßentaube tritt in den Städten nicht als einzelner Exot, sondern in Scharen auf. Wir erleben die Taube als 'Massentier'.

  • Empfinden wir im hektischen Großstadtleben das Massentier Taube als Bedrohung?
  • Fühlen wir uns provoziert von Tieren, die öffentliche Plätze bevölkern, auf Denkmälern hocken, Balkone mit Kot beschmutzen und nicht einmal vor uns fliehen?
  • Betrachten wir das Massentier Taube - verglichen mit einem Panda oder einem Eisbärbaby - als minderwertig und sind deshalb bereit, Tötungsaktionen gutzuheißen?
  • Warum werden Tauben, die die Menschen einst als Friedensbringer schätzten, heute als "fliegende Ratten" verfolgt?

Es fällt auf, dass viele Menschen in modernen Industriestaaten Probleme mit wilden Tieren haben. Derzeit erregt die Debatte um die Wiederkehr der großen Beutegreifer Wolf, Bär und Luchs manche Gemüter.

  • Warum gilt auch die Straßentaube als unkontrollierbares Lebewesen?
  • Warum ist die Furcht vor Tieren, die in unsere geordnete Welt eindringen, weit verbreitet?

Abschließend Diskussion: Welcher Platz gebührt Tauben in unseren Städten? Wie können wir das zusammenleben Mensch-Taube organisieren?

Lehrplanbezug

Lehrplan für die bayerische Mittelschule
Physik/Chemie/Biologie
7. Jahrgangsstufe
7.1 Luft – Lebensgrundlage und Lebensraum
7.1.4 Luft – Lebensraum für Vögel
- heimische Vögel; Kennübungen; Artenschutz
- Angepasstheit von Körperbau und Federkleid an den Lebensraum Luft; Bedeutung für den Flug; Untersuchen von Tierpräparaten
- weitere Vogelarten; gemeinsame Merkmale

Lehrplan für die bayerische Realschule
Biologie
7. Jahrgangsstufe
7.3 Programme und Regeln für das Zusammenleben
Verhaltensweisen von Tieren: Beispiele, Kennzeichen und Bedeutung
- wie Tiere zu Verhaltensweisen gelangen
- Lernen bei Tieren: Gewöhnung, Erfahrung, Nachahmung
- Sozialverhalten: Gruppenbildung, soziale Körperpflege, Aggressionsverhalten

Lehrplan für das bayerische Gymnasium
Natur und Technik
6.1.1 Wirbeltiere in verschiedenen Lebensräumen
Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel
Mindestens zwei der vier Klassen werden unter Auswahl geeigneter Aspekte aus folgender Liste behandelt, wobei zur vergleichenden Betrachtung auch Säugetiere herangezogen werden können:
- Körperbau
- Körpertemperatur und Atmung
- Fortbewegung
- Ernährungsstrategien und Nahrungsbeziehungen
- Fortpflanzung und Entwicklung
- Lebensweise im Jahreslauf
- Verhalten
- Gefährdung und Schutz
- Nutzung durch den Menschen
- Bionik: Vergleich von Strukturen und Funktionen mit technischen Anwendungen


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