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"Freiheit für die Sklaven!" Chronik 2

Stand: 11.04.2011 | Archiv

1863

  • 19. November: Abraham Lincoln besucht Gettyburg, um am Ort der blutigen Schlacht einen Friedhof einzuweihen. Er hält seine berühme Gettysburg Adress-Rede, die nur zweieinhalb Minuten dauert und 272 Wörter umfasst. Der Präsident spricht von der "Neugeburt der Freiheit" und bekennt sich zur Demokratie, "damit die Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk nicht von der Erde verschwindet". Die USA, so seine Botschaft, sind ohne Demokratie nicht denkbar. Sie muss auch unter Opfern bewahrt werden, das Massensterben hat damit einen Sinn.

1864

  • März: Der energische General Ulysses S. Grant wird Oberbefehlshaber der Unionstruppen.
  • Juli: Truppen der Nordstaaten belagern Atlanta, die Hauptstadt Georgias. Bei der Sprengung von Munitionsvorräten bricht ein Brand aus, große Teile der Stadt werden zerstört. Am 2. September nimmt General William T. Sherman Atlanta ein.
  • September: General Sherman führt einen gnadenlosen Vernichtungsfeldzug im Süden, die Unionstruppen hinterlassen "verbrannte Erde" und verschonen auch Zivilisten nicht.
  • Herbst: Wahlkampf in den Unionsstaaten; Lincoln stellt sich den Wählern, Gegenkandidat ist General McClellan, der Sieger von Antietam. Bei den Konföderierten finden keine Wahlen statt. Jefferson Davis, der Präsident der Südstaaten, wurde nicht vom Volk gewählt; nach seiner Vereidigung tritt er nie zu einer demokratischen Wahl an. Lincoln wird erneut zum Präsidenten gewählt.

1865

  • Januar: General Shermans Truppen verwüsten South Carolina.
  • 31. Januar: Aufhebung der Sklaverei durch den Kongress; Lincolns Kriegsverordnung von 1862/63 wird als 13. Amendment in die Verfassung aufgenommen. Schwarze sind nun nicht mehr Sklaven, aber noch keine Bürger.
  • 4. März: Erneute Vereidigung Lincolns; der Präsident spricht von Versöhnung.
  • 2. April: Unionstruppen besetzen Richmond, die Hauptstadt der Konföderierten Staaten.
  • 9. April: Kapitulation des Oberbefehlshabers der Südstaatentruppen, General Robert E. Lee, bei Appomattox Court House, Virginia. General Grant verbietet Freudensbekundungen seiner Soldaten: "Der Feind ist nun wieder unser Landsmann".
  • 14. April, Karfreitag: Lincoln besucht mit seiner Frau Mary und Freunden Ford’s Theatre in Washington, um sich das Lustspiel "Unser amerikanischer Cousin" anzusehen. Der Schauspieler John Wilkes Booth, ein fanatischer Anhänger der Südstaaten und Mitglied einer Terrorzelle, betritt die Loge und schießt dem Präsidenten in den Kopf.
  • 15. April: In den Morgenstunden stirbt Lincoln; erstmals ist ein US-Präsident einem Attentat zum Opfer gefallen. Abraham Lincoln hat die Einheit der USA mit Waffengewalt wiederhergestellt und die Sklaverei abgeschafft. Er war kein glühender Abolitionist, sondern ein bürgerlich-liberaler Nationalist des 19. Jahrhunderts. Er war ein Realpolitiker, der allzu radikale Positionen mied. Der Zusammenhalt der Union stand für ihn auf der Prioritätenliste ganz oben, dann erst kamen Moral und Sklavenemanzipation.
  • 25. Mai: Siegesparade der Unionstruppen in Washington

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