Bayern 2 - radioWissen


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Download-Center Einsatz im Unterricht

Stand: 05.01.2012 | Archiv

Vorarbeit

  • Vorkenntnisse: Die Sendung setzt Vorkenntnisse der Schülerinnen und Schüler zum Erstarken der Nationalsozialisten in der Weimarer Republik und ihrer Machtübernahme im Januar 1933 voraus.
  • Impuls: Stichwort "Bücherverbrennung", was fällt den Schülerinnen uns Schülern dazu ein?
  • Problemorientierung: Zum 70. Jahrestag der Bücherverbrennungen in Deutschland am 10. Mai 1933 hielt im Jahr 2003 der damalige Bundespräsident Johannes Rau eine Rede in der Berliner Akademie der Künste. Die Schülerinnen und Schüler lesen Auszüge aus Raus Rede und machen sich Notizen zu folgenden Fragen: Welche Folgen beschreibt Rau für eine Gesellschaft, in der Bücher verbrannt werden und die Meinungsfreiheit eingeschränkt wird? Wie hebt er die aktuelle Bedeutung des Gedenkens an die Bücherverbrennungen von 1933 hervor? Wie erklärt Rau die Motivation von Staaten dafür, Bücher zu verbrennen oder Schriftsteller zu verfolgen?

Einsatz im Unterricht

Hören: Der Beitrag "Dies war das Vorspiel nur …" - Vor 75 Jahren riefen die Nationalsozialisten zu Bücherverbrennungen auf wird gemeinsam und ohne Unterbrechung angehört. Währenddessen machen sich die Schülerinnen und Schüler (aufgeteilt in zwei Gruppen) Notizen zu folgenden Aspekten:

  • Gruppe 1: die einzelnen Schritte der "Aktion wider den undeutschen Geist"
  • Gruppe 2: weitere Bücherverbrennungen in der Geschichte

Arbeitsauftrag Gruppenarbeit: Die Schüler kommen dann in ihren Gruppen zusammen, diskutieren ihre Mitschriften und halten ihre gemeinsamen Ergebnisse auf je einem Plakat fest. Je zwei Schüler aus jeder Gruppe stellen das Plakat der Klasse vor.
Ergebnissicherung: Tafelbild: Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten auf der Grundlage ihrer Mitschriften gemeinsam mit der Lehrkraft einen Überblick zu den Bücherverbrennungen vom 10. Mai 1933.

Nacharbeit

Hausaufgabe: Anhand des Infoblattes "Feuersprüche" werden die Namen der angeprangerten Autoren und die "Verfehlungen", die man ihnen vorwarf, gemeinsam besprochen. Um sich die rassistische, antisemitische und kulturfeindliche Geisteshaltung vor Augen zu führen, von der die "Aktion wider den undeutschen Geist" geprägt war, kann in diesem Zusammenhang auch ein Plakat mit den 12 Thesen "wider den undeutschen Geist" gelesen werden.
Vertiefende Diskussion: Der österreichische Schriftsteller Joseph Roth schreibt im Mai 1933 im französischen Exil: "Wenige Beobachter in aller Welt scheinen sich darüber Rechenschaft abzulegen, was die Bücherverbrennung, die Vertreibung der jüdischen Schriftsteller und all die anderen wahnwitzigen Versuche des Dritten Reiches, den Geist zu zerstören, bedeuten. (...) das geistige Europa kapituliert." Die Klasse erörtert gemeinsam folgende Fragen: Was hätte eine kritische Öffentlichkeit damals gegen die Verbrennung von Büchern und gegen die Verfolgung von Schriftstellern tun können, was kann sie heute dagegen unternehmen?
Rechercheauftrag:
Die Schülerinnen und Schüler recherchieren in kleinen Gruppen im Internet aktuelle Beispiele für Zensur und Bücherverbote oder für Aufrufe zur Einschränkung der Rede- und Meinungsfreiheit. Daraus können Referate oder Hausaufgaben abgeleitet werden.

Fragen und Antworten: zur Nachbearbeitung oder als Hausaufgabe

Lehrplanbezug

Lehrplan für die bayerische Mittelschule
Geschichte, 8. Jgst.: Demokratie und NS-Diktatur

Lehrplan die die bayerische Realschule
Geschichte 9. Jgst.: Totalitäre Herrschaft, Zweiter Weltkrieg und die Folgen. Die nationalsozialistische Diktatur, die Bilanz von Diktatur und Krieg
Geschichte 10. Jgst.: Thematischer Rückblick: Jugend im 20. Jahrhundert, 1933-1945

Lehrplan für das bayerische Gymnasium
Geschichte 9. Jgst.: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg. Ideologie des Nationalsozialismus, u. a. Rassenlehre, Antisemitismus und Führergedanke, Machtergreifung und Gleichschaltung; Systemstabilisierung u. a. durch Führerkult und Propaganda, Leben im totalitären Staat, z. B. Jugend und Familie, Arbeit und Freizeit, Entrechtung, Verfolgung und Ermordung der Juden sowie weiterer, Bevölkerungsgruppen
Geschichte 11. Jgst.: Demokratie und Diktatur – Probleme der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert. Hitlers willige Volksgenossen? Die Deutschen und der Holocaust. Stellung des jüdischen Bevölkerungsteils in der deutschen Gesellschaft seit dem Ersten Weltkrieg, Volksgemeinschaft: Ideologie (u.a. völkische Traditionen) und inszenierte Lebenswirklichkeiten im NS-Staat (u.a. Führerkult und Propaganda) als Pendant zum antisemitischen Feindbild, NS-Antisemitismus im Verhältnis zum traditionellen Antisemitismus; Demütigung und Entrechtung, Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung; Umgang mit anderen Opfergruppen, Frage nach Wahrnehmung der Judenverfolgung und Beteiligung an ihr seitens der nichtjüdischen Bevölkerung (z. B. bei Arisierung)

Das Sendemanuskript zum Download Format: PDF Größe: 104,61 KB

Das Glossar zum Download Format: PDF Größe: 132,51 KB


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