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Was Heimatpfleger tun Heimat loben ist nicht schwer!?

In Bayern liebt man die Heimat. Man lobt sie, wo es nur geht. Ja, man richtet ihr sogar extra ein "Ministerium für Heimat" ein. Ist denn in Bayern alles Heimat? Und vor allem: Was ist unter Heimat eigentlich zu verstehen?

Von: Bernhard Setzwein

Stand: 19.12.2017 | Archiv

Roland Pongratz | Bild: Alfons Y. Bauernfeind

Bayern ist das einzige Bundesland mit einem Heimatministerium. Auch das Amt des Bezirksheimatpflegers gibt es nur in Bayern. Nimmt man sich aber konkrete Einzelbeispiele vor, wird die Sache mit der Heimat schon komplizierter. Was ist von einem Kreisheimatpfleger zu halten, der Straßensprenganlagen aus der Zeit des Kalten Krieges zu Bodendenkmälern erklärt? Braucht die Heimat so etwas?

Was ist wahre Volksmusik?

Regelmäßig gehen auch die Emotionen hoch und die Debatten werden hitzig, wenn es um die Definition geht, was denn wahre Volksmusik sei und was nicht. Der Ehrenvorsitzende des Bayerischen Trachtenverbandes jedenfalls setzte sich im vergangenen Sommer gehörig in die Nesseln, als er behauptete, die längst bei den jungen Leuten zur Kultband erhobene Gruppe "LaBrassBanda" habe mit bayerischer Volksmusik nichts zu tun.

Ein stark vermintes Gelände

Am schwersten haben es vielleicht diejenigen, die es sich zur Aufgabe machen – ob professionell oder ehrenamtlich – in aller Stille die Heimat zu pflegen und zu schützen. Bernhard Setzwein hat mit einigen von ihnen gesprochen und versucht, das stark verminte Gelände rund um den Begriff Heimat zu sondieren.

Geholfen hat ihm dabei unter anderem Andrea Kluxen, die Bezirksheimatpflegerin von Mittelfranken. Zu Wort kommen aber auch ein Volksmusikexperte aus Niederbayern, der Präsident des Oberpfälzer Kulturbundes, und Leute, die mitunter schmerzlich erfahren mussten, wie Anliegen der Heimatpflege und des Denkmalschutzes mit den Interessen privater Besitzer kollidieren können.


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