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Wie sicher sind Online-Apotheken Sicher Medikamente bestellen

Welche Medikamente man in einer Onlineapotheke bekommt und wie man ein Rezept einlöst. Wie sicher sind Versandapotheken? Wann bin ich in der Vor-Ort-Apotheke besser dran? Das sollten Sie wissen.

Stand: 16.03.2023

Frau hat online bestellte Medikamente erhalten | Bild: mauritius images / BSIP / B. Boissonnet

Wenn Sie Ihre Medikamente im Internet bestellen wollen, sollten Sie ein wenig Zeit haben und diese Präparate nicht akut benötigen. Ein paar Tage dauert der Versand nämlich. Brauchen Sie schnell etwas Rezeptfreies zum Beispiel gegen Erkältung, sind Sie bei der Apotheke vor Ort richtig. Und auch, wenn Sie persönliche Beratung schätzen.

Manche Onlineapotheken dürfen Rabatte gewähren

Wer permanent teure Medikamente einnehmen muss oder chronisch krank ist, für den kann es sich lohnen, bei Onlineapotheken zu bestellen.
Hintergrund: Versandapotheken aus dem EU-Ausland dürfen deutschen Bestellern bei rezeptpflichtigen Medikamenten Rabatte gewähren, weil der Europäische Gerichtshof (EuGH) die in Deutschland bestehende Preisbindung für unzulässig erklärt hat. Für deutsche Apotheken gilt das nicht, sie müssen sich weiterhin an die Preisbindung halten. Davon sind sowohl Vor-Ort-Apotheken als auch Versandapotheken mit Sitz in Deutschland betroffen.

Wer persönliche Beratung schätzt, ist in der Apotheke vor Ort richtig.

Wem es peinlich ist, Arzneimittel zum Beispiel gegen Genitalpilz in der Präsenzapotheke zu ordern, wird die Anonymität der Internetbestellung zu schätzen wissen. Patienten, die auf dem Land wohnen, sparen sich bei einer Bestellung in der Versandapotheke lange Wege zur nächsten Apotheke.

Rezept online einlösen

Verschreibungspflichtige Medikamente bekommt man in Deutschland nur mit dem Originalrezept - was für die Apotheke vor Ort gilt, gilt auch in Versandapotheken. Scans, Kopien oder Faxe sind rechtlich nicht zulässig.

Für manche apothekenpflichtigen Arzneimittel gibt es eine Abgabebeschränkung von zum Beispiel maximal drei Packungen.

Die meisten Internetapotheken zahlen das Porto, wenn Sie Ihr Rezept dort hinschicken und dort einlösen. Sie müssen meist nur einen Freiumschlag oder ein Adressetikett ausdrucken, das Ganze per Post versenden und bekommen dann innerhalb von ein paar Tagen Ihre Medikamente per Post.

Welche Medikamente kann ich in der Onlineapotheke wie sicher bestellen?

Sehr viele Medikamente bekommen Sie mittlerweile online. Gegen Original-Rezept auch verschreibungspflichtige Arzneien. Manche Versandapotheken dürfen keine T-Rezepte annehmen, das sind Sonderrezepte für Medikamente mit den Wirkstoffen Lenalidomid, Pomalidomid und Thalidomid. Und keine Betäubungsmittelrezepte, sogenannte BTM-Rezepte.

Welche Online-Apotheken sind sicher und seriös

Seriöse Onlineapotheken besitzen ein Impressum mit einer Postadresse, einer Telefonnummer, einem Inhaber und einer zuständigen Aufsichtsbehörde. Und es findet sich auf der Website eine Hotline für Beratung und Nachfragen. Zur Beratung sind Versandapotheken im gleichen Maß verpflichtet wie die Apotheke vor Ort.

Einfacher Test, wie sicher Online-Apotheken sind

Das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) hat eine öffentlich zugängliche Datenbank aller Versandapotheken mit behördlicher Erlaubnis. Suchen kann man in dieser Liste mit STRG-Taste und "F".

Das EU-Sicherheitslogo - ein weißes Kreuz auf grünstreifigem Grund und dem Text "Zur Überprüfung der Legalität dieser Website hier klicken" - führt zum Eintrag des Händlers im Versandregister. Den kann man einfach überprüfen, wenn man ihn anklickt:

"Prüfen Sie bitte, ob die Adresse in der Adresszeile des Browsers mit einem Schloss-Symbol gekennzeichnet ist und nach dem https:// mit 'versandhandel.dimdi.de/' beginnt, auch der abschließende Schrägstrich muss vorhanden sein. Ein Schloss-Symbol zeigt Ihnen, dass die Webseite vertrauenswürdig ist."

Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)

Onlineapotheken Ausland - wie sicher sind sie

Nur aus bestimmten Ländern dürfen Medikamente nach Deutschland versendet werden - das sind: Island, Niederlande (wenn gleichzeitig eine Präsenzapotheke besteht), Schweden (gilt nur für verschreibungspflichtige Arzneimittel), Tschechien (gilt nur für nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel). Großbritannien ist nach dem Brexit raus:

"Bis 2020 stand auch das Vereinigte Königreich auf dieser Länderliste. Nach dem Wirksamwerden des Brexit ist ein Versandhandel mit Arzneimitteln von dort nach Deutschland aber nicht mehr zulässig."

DIMDI

Online-Apotheken - extrem niedrige Preise unseriös

Rezeptpflichtige Medikamente bekommen Sie bei der Internet-Apotheke ganz ohne Rezept? Vorsicht! Das kann nicht sein und spricht dafür, dass der Anbieter nicht vertrauenswürdig ist.
Oder die Preise liegen extrem weit unter dem, was auf dem Markt üblich ist? Sehr wahrscheinlich kein seriöser Händler.

Onlineapotheke Tipps

Informieren Sie die Versandapotheke bei Bestellung genau darüber, welche Medikamente Sie gleichzeitig zu dem bestellten Präparat einnehmen. Das hilft den Online-Apothekern, Wechselwirkungen zwischen den Präparaten zu erkennen und Sie zu warnen.

Geben Sie Ihre Telefonnummer an - dann sind Sie bei Nachfragen und für Informationen leichter zu erreichen.

Bei eigenen Fragen: Hotline der Versandapotheke anrufen.

Achten Sie auf die Höhe der Versandkosten - bei vielen Anbietern ist die Lieferung ab einem bestimmten Mindestbestellwert frei.

Versandapotheken - Test Stiftung Warentest

In einem Test hat die Stiftung Warentest elf umsatzstarke Online-Apotheken getestet, vier davon haben ihren Sitz im Ausland. Die Tester bemängeln vor allem die schlechte Beratungsqualität aller Anbieter, die ihre Kunden zum Beispiel nicht auf Wechselwirkungen von verschiedenen Medikamenten hingewiesen hatten. Und bei Doppelmedikationen nicht gewarnt hatten vor einer Überdosierung.

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