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Hirschlausfliege Was unterscheidet sie von der Zecke?

Die Hirschlausfliege wird oft als "fliegende Zecke" wahrgenommen, dabei unterscheiden sich die Parasiten in einigen wichtigen Punkten. Das sollten Sie wissen.

Stand: 13.04.2023 11:00 Uhr | Archiv

Hirschlausfliege auf einem Blatt | Bild: mauritius images / Hans Lang / imageBROKER

Gerade in der Sommerzeit sollte man sich vor den fiesen Zeckenbissen in Acht nehmen, allerdings gibt es auch noch andere Parasiten, die nach einem Wirt suchen. Die Hirschlausfliege konzentriert sich zwar eigentlich auf Waldtiere, zeigt sich aber nicht wählerisch und attackiert beispielsweise auch Menschen, Hunde oder Pferde. Nach einem Biss der Hirschlausfliege kann es sowohl beim Menschen als auch bei den Tieren zu Hautreaktionen kommen.

"Nach der Hirschlausfliege (wissenschaftlich: Liptotena cervi) werde ich häufiger gefragt: Laien unterscheiden sie meist nicht von Zecken, doch haben die beiden Organismen kaum etwas miteinander zu tun."

Werner Schulze, Bundesfachausschuss für Entomologie

Wie erkenne ich eine Hirschlausfliege?

Im Vergleich zur Zecke, die zu den Spinnentieren zählt, haben Hirschlausfliegen keine acht Beine, sondern sechs. Das ist typisch für Insekten. Die Beine sind auch breiter und behaarter als die der Zecke. Meistens sind dabei die vorderen und die mittleren Beinpaare nach vorne und die hinteren Beinpaare nach hinten gestreckt. Seine Flügel wirft der Parasit ab, sobald dieser einen Wirt gefunden hat. Ähnlich wie bei Zecken kann ihr Hinterleib bei der Blutaufnahme stark anschwellen.

Wo beißen Hirschlausfliegen Menschen?

"Die Hirschlausfliege ist im Gegensatz zu den Zecken ein flugfähiges Insekt. Daher sind Befallsstellen beim Menschen vor allem der Kopf- und Halsbereich, während Zecken eigentlich immer vom Boden und dort liegenden oder wachsenden niedrigen Pflanzen aus über Schuhe, Strümpfe, Hosenbeine langsam nach oben wandern."

Werner Schulze, Bundesfachausschuss für Entomologie

Allerdings kommt es eher selten vor, dass Menschen von Hirschlausfliegen befallen werden. Bei Zecken sieht das anders aus: Diese potentiellen Überträger einiger Krankheitserreger verbeißen sich häufig beim Menschen - gerne an dünnen unbehaarten Hautstellen, wie Kniekehlen, im Leistenbereich oder am Hals. Die Auwaldzecke ist besonders für Hunde gefährlich.

Hirschlausfliege Biss: Was soll man tun?

In seltenen Fällen kommt es nach einem Biss zu Entzündungen oder anderen auffälligen Hauterkrankungen der Bissstelle oder im Bereich der Bissstelle. Ist dies jedoch der Fall, sollte man einen Arzt aufsuchen. Dasselbe gilt für Haustiere - bei Auffälligkeiten besser zur Tierärztin oder zum Tierarzt.

Hirschlausfliege Hund

Im Gegensatz zu Zecken verbeißen sich Hirschlausfliegen nicht dauerhaft, sondern verbleiben zwischendurch im Fell eines Hundes oder in den Haaren von Menschen oder Pferden. Somit kann man sie einfacher als die Zecke mit einem Kamm oder einem kalten Wasserstrahl entfernen.

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