Schnaken Tipps zum Schutz vor Mückenstichen
Mücken, Schnaken und Stechmücken nerven. Gerade jetzt nach den Überschwemmungen sind sie gefühlt überall und superaggresiv. Wie man sie abwehrt und was bei Stichen hilft, lesen Sie hier. Und: Warum Mücken manche Menschen lieber stechen als andere.
Mückenatlas
Unsere heimischen Mücken plagen uns - plus fünf mittlerweile in Deutschland eingewanderte Arten, darunter die Asiatische Tigermücke und die Asiatische Buschmücke. Forscherinnen und Forscher beobachten diese genau, denn sie können Tropenkrankheiten übertragen. Alle Bürgerinnen und Bürger können bei der Forschung mithelfen, indem sie die Mückenverbreitungskarte mit ihren Funden füttern: Wenn Sie eine Mücke entdecken und fangen können, senden Sie sie an das Team vom Mückenatlas. Wie das am besten geht, finden Sie hier in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung: Mückenjäger werden.
Tipps gegen Mücken
Was Sie gegen Mücken, Schnaken und Stechmücken tun können und wie Sie den Sommer ohne Jucken überstehen, lesen Sie hier in unseren 5 Tipps:
1. Mehr Alkohol – mehr Mückenstiche
Wen Mücken als Opfer ansteuern, entscheiden sie nach Geruch. Das "süße Blut", von dem immer wieder die Rede ist, hat allerdings keinen Einfluss darauf, wie attraktiv wir für Mücken sind. Entscheidend ist laut dem Regensburger Mückenforscher Andreas Rose der individuelle Duftcocktail auf der Haut und im Atem. Lebensmittel wie Knoblauch können diesen leider nicht so stark verändern, dass Mücken das Interesse verlieren würden. Dafür, dass Menschen mit Alkohol im Blut Mücken anziehen, gibt es aber tatsächlich Hinweise. Andreas Rose: "Versuchspersonen, die Alkohol getrunken hatten, wurden mit steigendem Promillewert tatsächlich attraktiver für Stechmücken."
2. Insektenschutz - richtig auftragen
Verdampfer für das Schlafzimmer, Sprays für den Körper oder Räucherkringel für die Gartenparty: Alle diese Mittel bieten chemischen Schutz. Grundsätzlich sagt Mückenforscher Andreas Rose: "Ich würde keines dieser Produkte über einen längeren Zeitraum anwenden." Für kurze Zeit sei der Einsatz aber in Ordnung - wenn auch nicht im Kinderzimmer.
Wer zum Anti-Mücken-Spray greift, sollte es allerdings auch richtig auftragen: Nur an wenigen Stellen aufgetupft, sticht die Mücke eben einen Zentimeter daneben. Deshalb: Großzügig auftragen oder sprayen und nach einiger Zeit wiederholen. Mittel mit ätherischen Ölen helfen laut Rose meist nur in sehr großen Mengen. Ausnahme: Die Substanz TMD, die aus dem Zitroneneukalyptus gewonnen wird und etwas an Menthol erinnert. Den Geruch mögen Mücken überhaupt nicht.
3. Was hilft gegen Mückenstiche?
Beim Stich gelangt ein Mücken-Protein unter die Haut, das die Blutgerinnung hemmt. Der Körper reagiert darauf und wir spüren Juckreiz. Ein Wundermittel dagegen gibt es leider nicht. Und obwohl es erst einmal seltsam klingt: Hitze hilft. Denn bei 45 Grad wird das Protein zerstört. Sie können also beispielsweise einen warmen Teelöffel auf den Stich drücken. Aber gehen Sie vorsichtig vor. Mit Hitze arbeiten auch die Stichheiler, Wärmestifte und Handy-Sticks, die es im Handel zu kaufen gibt.
Natürlich gibt es auch viele Hausmittel, die den Juckreiz etwas lindern können. Dazu gehört zum Beispiel der Saft einer halben Zwiebel. Die Zwiebel wirkt antibakteriell und lindert so Juckreiz und Schwellung. Auch der Saft der Aloe vera Pflanze kann helfen, ebenso wie frischer Spitzwegerich. Einfach Blätter mit der Hand zerdrücken und den Stich damit einreiben.
Allerdings kann auch eine Kühlung den Juckreiz kurzzeitig lindern. Und man verhindert, dass der Stich anschwillt. Hausärztin Katrin Liem rät: "Wenn sich eine Schwellung anfängt auszubilden, spätestens dann sollte man die Einstichstelle kühlen. Mit einem Coldpack oder Eiswürfeln, die man in ein Tuch wickelt oder mit kaltem Wasser. Oder man macht kühlende Umschläge mit Essigwasser - ein Teil Essig, zwei Teile Wasser."
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4. Vorsicht in der Nähe von Seen oder Flüssen
Alle Mücken brauchen Feuchtigkeit zum Brüten. Es gibt aber auch sogenannte Überschwemmungsmücken, die ihre Eier gezielt in Gebieten ablegen, die regelmäßig unter Wasser stehen. Durch steigendes Grundwasser und warme Luft werden die Eier "aktiviert". "Bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad dauert es etwa ein bis zwei Wochen und die erste Generation fliegt durch die Luft", sagt der Mückenforscher Andreas Rose. Zwar gibt es biologische Mittel, die eine solche Plage verhindern können - die sind aber nicht unumstritten, weil sie auch andere Mückenarten töten können.
5. Brutstätten der Stechmücken ausräumen
Auch gewöhnliche Stechmücken brauchen für ihre Eier feuchte Brutstätten. Wenn Sie also eine Mückenplage im eigenen Garten vermeiden wollen, decken Sie Regentonnen ab und leeren Sie regelmäßig Wassereimer und Gießkannen aus. Dort legen nämlich nicht nur die gemeinen Stechmücken ihre Eier ab, sondern auch die als Überträger von Krankheiten gefürchteten Tigermücken.
Ein kalter Winter schadet Mücken nicht
Ein besonders kalter Winter beeinflusst die Zahl der Mücken im Jahr darauf nicht. Die Eier der Überschwemmungsmücken sind kälteresistent und überwintern gut geschützt am Boden. Die ausgewachsenen Hausmücken ziehen sich dagegen an kühle und feuchte Orte zurück - zum Beispiel in Kellern oder auch Höhlen. Entscheidend für das Überleben der Mücken sind vielmehr Niederschlag und höhere Temperaturen im Frühjahr: Durch diese Kombination entwickeln sich die Eier schnell zu erwachsenen Mücken, die wiederum bei diesen Bedingungen länger überleben - egal, ob es im Winter davor sehr kalt war oder nicht.
Mücken im Winter
Eigentlich sind Stechmücken das ganze Jahr über aktiv, aber gerade im Herbst fallen sie noch einmal so richtig auf, weil sie uns scharenweise Zuhause heimsuchen: Viele Mückenarten überwintern als flugfähige Mücken und suchen daher ein warmes Winterquartier. Weil sie es zum Überwintern aber nicht zu warm mögen, suchen sie sich ihren Weg von Wohn- und Schlafzimmer hin zum kühleren Keller oder Dachboden. Und ja, so manche Mücke geht dabei gerne nochmal bei den menschlichen Mitbewohnern "nachtanken" vor der Winterruhe - denn überwintern tun nur die (bereits begatteten) Weibchen. Die Männchen sterben, weil nicht mehr "benötigt", vor dem Winter ab.
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