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Der BR trauert Ehemaliger Fernsehdirektor Helmut Oeller gestorben

Prof. Dr. Helmut Oeller, von 1971 bis 1987 Fernsehdirektor des Bayerischen Rundfunks, ist tot. Er verstarb gestern im Alter von 93 Jahren. In seiner Amtszeit ging der BR als erster ARD-Sender mit einem dritten Fernsehprogramm auf Sendung.

Stand: 25.01.2016

"Mit Helmut Oeller verlieren wir eine große, prägende Persönlichkeit des Bayerischen Rundfunks. Ich selbst habe die Begegnungen mit ihm hoch geschätzt. Bis zuletzt zeichnete ihn sein wacher Verstand und seine prägnante Sprache aus. Oeller legte in seiner Amtszeit die Grundlage für das Bayerische Fernsehen als erstes Vollprogramm der ARD. Auch der hohe Stellenwert des Bildungsfernsehens ist sein Verdienst. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet."

BR-Intendant Ulrich Wilhelm

Fernsehpionier

Oellers Karriere beim Bayerischen Rundfunk begann 1953, ein Jahr vor dem offiziellen Start des Fernsehens in Bayern, als Assistent des Fernsehdirektors Dr. Clemens Münster. 1960 wurde der gebürtige Würzburger Leiter der Hauptabteilung Produktion Fernsehen, ein Jahr später Fernsehbeauftragter des Intendanten Christian Wallenreiter. 1964 wurde Oeller Direktor des von ihm entwickelten Studienprogramms, im selben Jahr nahmen seine Ideen und Konzepte für den Kinder- und Jugendfernsehwettbewerb Prix Jeunesse und das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen konkrete Formen an.

Ab 1971 Fernsehdirektor

1967 hob Oeller das Telekolleg aus der Taufe: Über das Fernsehen können sich seither Schüler auf den staatlichen Abschluss auf dem zweiten Bildungsweg vorbereiten. Auch an der Gründung der renommierten Hochschule für Film und Fernsehen (HFF), deren Leiter er später wurde, war Oeller beteiligt. 1971 berief ihn der Intendant zum Fernsehdirektor. Oeller war damit für das gesamte Fernsehprogramm des BR sowohl innerhalb der ARD als auch für das Regionalprogramm im ersten und das so genannte „Studienprogramm“ im dritten Sendernetz verantwortlich. 1978 reformierte Oeller das Studienprogramm schließlich zu einem bayerischen Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, Heimat und Welt und schaffte damit die Grundlage für das Bayerische Fernsehen in seiner heutigen Form.


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