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Roadmovie Gernstl unterwegs - Wo sind die Bayern?

Der Bayer ist gern dahoam, aber er geht auch gerne weg. Der Liebe wegen, für den Job oder um wiederkommen zu können. Was aber treibt einen Menschen an, die Heimat zu verlassen? Das möchten Franz X. Gernstl und sein Team herausfinden. Dafür reisen sie nach Rom, in die Niederlade und nach Irland. Zu sehen webfirst in der BR-Mediathek ab Montag, 18. Dezember und im BR Fernsehen am Montag, 25., Dienstag, 26. Dezember 2017 sowie Montag, 1. Januar 2018, jeweils um 18.45 Uhr. Auf Bayern 2 ist Franz Xaver Gernstl am 24. Dezember für die „radioReisen“ im Gespräch mit Bärbel Wossagk.

Stand: 10.11.2017

Bernstl trifft in Irland auf seine Jugendliebe Georgia White | Bild: Br 7megaherz gmbh

Für die erste Folge reisten Franz X. Gernstl, sein Kameramann HP Fischer und sein Tonmann Stefan Ravasz nach Rom und begegnen zunächst dem Münchner Kunsthistoriker Golo Maurer. Er leitet die Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Kunstgeschichte in der Ewigen Stadt und lebt in einer Wohnung über den Dächern der Stadt. Schon mit vierzehn Jahren, als er das erste Mal hier war, wusste er, dass er wiederkommen würde.

Für den aus Niederbayern stammenden Koch Heinz Beck bedeutet der Markt auf dem Campo dei Fiori das Glück auf Erden. 1994 übernahm Beck das „La Pergola“ im Waldorf Astoria und machte es zum ersten 3-Sterne-Restaurant Roms. Für Heimweh hat er keine Zeit, erklärt er Franz X. Gernstl. „Wir arbeiten viel. (…) Aber das Schöne hier an Rom ist: Wenn Du aus dem Restaurant gehst, bist Du im Urlaub.“

Ein ebenfalls enormes Arbeitspensum absolviert Abtprimas Notker Wolf. Der Allgäuer steht als Oberhaupt der Benediktiner mehr als 1.000 Klöstern weltweit vor. Der Hauptsitz des Ordens und damit sein Wohnsitz liegt auf dem Aventin, dem südlichsten der Sieben Hügel Roms. Doch nach 16 Jahren endet seine Amtszeit, und Wolf kehrt in die Erzabtei zurück, in die er 1961 nach seinem Abitur eintrat.

Die Motive der Bayern, nach Rom auszuwandern, sind so vielgestaltig wie die Stadt. In den Gesprächen mit Gernstl schreiben die Exil-Bayern Rom eine menschliche Wärme zu, die bei einer Millionenstadt nicht unbedingt zu erwarten ist.

In der zweiten Folge gehen Gernstl und sein Team der Frage nach, warum die Niederlande der neue Lebensmittelpunkt für einige Niederbayern, Oberpfälzer, Franken und Oberbayern geworden sind. Theresa Huber zum Beispiel stammt aus Huglfing in Oberbayern. In Amsterdam bietet sie alternative Stadtführungen an. Schnell war sie angetan von den hübschen Häusern, dem Radfahren, der Mentalität der Menschen. Ein großer blonder Holländer hat ebenfalls dazu beigetragen, dass sie schließlich geblieben ist.

Auch der gebürtige Münchner, studierte Anthropologe und Schokofabrikant Philipp Kauffmann ist von den Niederlanden begeistert – vor allem von den gefüllten Lagerhallen des weltweit größten Kakaohafens.

Der Landshuter Florian Magnus Maier ist ein bekennender „Heavy-Metal-Typ“. Vor 22 Jahren kam er in die Niederlande, um Gitarre zu studieren – und blieb. Derzeit ist er mit den Proben für die Kinder-Oper „Hundeherz“ in der Amsterdamer Staatsoper beschäftigt.

Rotterdam ist die Wahlheimat der Moosburger Künstlerin und Lebenskünstlerin Stephanie Lehmann. Mit ihren „Herzensliedern“ will die Sängerin und Chorleiterin richtig bekannt werden. Eines Tages will sie wieder nach Bayern, „aber jetzt noch nicht!“

Thomas Durner, in Fürth aufgewachsener Architekt und Designer, hatte nicht vor, für immer aus Bayern wegzugehen. Doch nun lebt er schon seit 20 Jahren mit seiner holländischen Frau und zwei Kindern in Amsterdam, wo er eine Möbelwerkstatt betreibt.

Für die dritte Folge begeben sich Franz X. Gernstl, sein Kameramann HP Fischer und Tonmann Stefan Ravasz für ihre Spurensuche nach Irland, wohin man sicher nicht wegen des Wetters auswandert – darin sind sich die drei einig. Maik Arndt kam der Liebe wegen: Der Sportler aus Bayern hatte sich beim Ironman-Wettbewerb auf Lanzarote in eine Irin verliebt. Maik vermisst seine Heimat nach fünf Jahren zwar immer noch, genießt aber auch, wie entspannt die Iren mit dem Leben umgehen. Ähnlich wie die Bayern, findet er.

Nächste Station ist das inzwischen hippe und sehr teure Zentrum Dublins. Das liegt an den großen internationalen Konzernen, die sich hier niedergelassen haben, und ihren gutbezahlten Mitarbeitern. Quirin Bichler, ein kerniger Oberbayer vom Schliersee, ist so einer. „Wer Erfolg haben will, der muss nach Irland, denn hier haben trendige Unternehmen ihren europäischen Hauptsitz.“, sagt er.

Im ländlichen County Donegal dagegen lebt Georgia White, die vor 38 Jahren nach Irland ausgewandert ist. In den wilden 70er-Jahren war sie die Geliebte von Franz Gernstl und – fast zeitgleich – die Ehefrau seines Kameramanns Hans Peter Fischer. Ein prickelndes Beziehungsgeflecht, über das die drei Jugendfreunde aus Rosenheim sich noch einiges zu erzählen haben.

Im Westen der Insel, am rauen Atlantik, begegnet man dem ungestümen Irland. Hierher hat es den Schriftsteller, Gastronom und Lebenskünstler Thomas Klausmann auf der Flucht vor seinen Gläubigern nach einer Restaurantpleite in Oberbayern verschlagen. Jetzt lebt er in einem Cottage im County Clare und schreibt einen Roman über das schwierige Unterfangen, den Iren gutes Essen beizubringen …

Gernstl zu Gast auf Bayern 2

Franz Gernstl besuchte auch in diesem Jahr Bayern im Ausland. Bevor seine drei Reportagen über die Weihnachtsfeiertage im BR Fernsehen gezeigt werden, kommt er im Studio der radioReisen vorbei und gibt einen kleinen Vorgeschmack auf seine spannendsten Begegnungen – unter anderem mit einem bayerischen Spitzenkoch in Rom, einer Dokumentarfilmerin in Amsterdam und einem Lebenskünstler in der irischen Pampa. Zu hören am Sonntag, 24. Dezember 2017 um 9.05 Uhr auf Bayern 2.


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