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Drehstart "Der gute Göring" - Doku-Drama über den Bruder

Der eine war überzeugter Nazi der ersten Stunde, bekannt als die Nummer zwei des Verbrechensregimes nach Adolf Hitler: Hermann Göring. Der andere rettete zahllose Menschen vor der Todesmaschine der Nazis, verschaffte ihnen falsche Pässe und finanzierte Widerstandsorganisationen: Albert Göring - der jüngere und bisher nahezu unbekannte Bruder.

Stand: 16.04.2015

Szenenbilder "Der gute Göring" (AT) | Bild: BR / NDR / Beate Wätzel

Das NDR/BR-Doku-Drama "Der gute Göring" (AT) erzählt die Geschichte des Brüderpaares, gespielt von Francis Fulton-Smith und Barnaby Metschurat. Weitere Darsteller sind u. a. Natalia Wörner (Henny Porten) und Anna Schudt (Emmy Göring). Kai Christiansen dreht die Spielszenen vom 13. noch bis 30. April 2015 in Bückeburg und Wolfenbüttel.

Interviews mit Angehörigen

Das Buch für das Doku-Drama schrieben Dr. Gerhard Spörl und Jörg Brückner. Ergänzt wird der Film durch Interviews mit Angehörigen wie Albert Görings Tochter Elisabeth Göring und seiner Stieftochter Brunhilde Löhner. Dazu kommen Gespräche u. a. mit Dr. Irena Steinfeldt, der Direktorin der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Dort liegt der Antrag vor, Albert Göring als Gerechten unter den Völkern anzuerkennen.

Zu Wort kommen auch Verwandte von Menschen, die Albert Göring ihr Leben verdanken. In historischen Archivaufnahmen - darunter bislang unbekannte Dokumente aus Prag über Rettungstaten von Albert Göring und Material über seine Verhöre in amerikanischer Gefangenschaft - ersteht das Leben der beiden Brüder wieder auf.

Drama in fünf Akten

Das Doku-Drama beleuchtet in fünf Akten das Verhältnis der beiden Brüder zueinander. Sie zeigen die Görings während unterschiedlicher Stationen ihres Lebensweges. So trifft am Anfang ein gefallener Pilot und Fliegerheld ohne Perspektive auf einen Ingenieur mit Zukunft. Jahre später ist der eine ein prunksüchtiger Nazi-Fürst, der andere ein Heimatloser, wieder später einer ein Mörder, der andere ein Retter. Ein Entmachteter trifft auf einen Machtverächter - und schließlich, bei ihrer letzten Begegnung in einem alliierten Gefängnis, ein Verlierer auf einen Verlierer: Albert kommt erst nach vielen Jahren aus der amerikanischen Haft frei, die Ermittler glauben ihm die Geschichten von den geretteten Juden nicht.

Keine Anerkennung der Rettungsaktivitäten

Albert kann beruflich nie wieder Fuß fassen, wird aber wegen seines Namens gemieden. Er stirbt mittellos 1966 mit 71 Jahren, ohne dass seine Rettungsaktivitäten im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Öffentlichkeit anerkannt wurden.

Produzent des 90-minütigen Films ist Matthias Martens (Vincent TV), die Kamera führt Jan Kerhart, die Herstellungsleiter übernimmt Peter Effenberg, die Redaktion haben Marc Brasse (NDR) sowie Bettina Reitz und Dr. Sabine Scharnagl (BR).

Gefördert wird "Der gute Göring" (AT) mit Mitteln der nordmedia.


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