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Reportage im Ersten Die deutsche UN-Abrüstungschefin Angela Kane

Nach dem Giftgasangriff bei Damaskus im August 2013 war es der deutschen UN-Diplomatin Angela Kane zu verdanken, dass die syrischen Machthaber sich mit einer Untersuchung durch UN-Inspektoren einverstanden erklärten. Kurz darauf unterzeichnete die syrische Regierung die Chemiewaffenkonvention und verpflichtete sich, ihr gesamtes Chemiewaffenarsenal zu vernichten. Ein großer Erfolg für Angela Kane. Hilde Stadler konnte die ranghöchste Deutsche innerhalb der UNO mit der Kamera begleiten: Ihre Reportage ist am Samstag, 18. Oktober 2014 um 16.30 Uhr im Ersten zu sehen.

Stand: 24.09.2014

Angela Kane | Bild: offizielles UN-Foto

Am 21. August 2013 wurde sie und die Weltöffentlichkeit von Berichten aus Syrien aufgeschreckt. Mehr als Tausend Menschen waren qualvoll durch Giftgas gestorben. Ein Unfall oder ein gezielter Giftgasangriff? Die USA beschuldigten das Assad-Regime und drohten mit Luftschlägen. Angela Kane flog nach Damaskus, um mit dem Assad-Regime zu verhandeln. Mit Erfolg! UN-Waffeninspektoren konnten in Syrien den Einsatz von Giftgas untersuchen und ihn eindeutig nachweisen. Im Oktober 2013 trat Syrien der Chemiewaffenkonvention bei und verpflichtete sich, sein gesamtes Chemiewaffenarsenal unter internationaler Aufsicht zu vernichten, und zwar laut einer UNO-Resolution bis Mitte 2014.

Doch wegen des anhaltenden Bürgerkriegs in Syrien konnten erst Ende Juni 2014 die letzten chemischen Kampfstoffe im Hafen von Latakia angeliefert, auf ein Frachtschiff verladen und außer Landes gebracht werden. Nachdem sich kein Staat bereit erklärt hatte, auf seinem Territorium Syriens Chemiewaffen zu zerstören, sollte die Vernichtung an Bord des US-Spezialschiffes „Cape Ray“ mitten im Mittelmeer stattfinden als internationale Mission. Im süditalienischen Hafen Gioia Tauro wurden die Giftgase Anfang Juli 2014 umgeladen auf die „Cape Ray“. Mittels eines mobilen Hydrolyse-Systems wurden die Giftgase an Bord der „Cape Ray“ auf hoher See unschädlich gemacht. An der militärischen Absicherung, u.a. gegen Terroranschläge, war auch die Bundeswehr beteiligt mit drei Fregatten.

Obwohl laut Zusicherung der US-Regierung bei der Hydrolyse an Bord der „Cape Ray“ keine Schadstoffe ins Meer gelangen würden und auch die Giftgas-Verladung im Hafen Gioia Tauro streng abgesichert wurde, gab es erhebliche Ängste und Proteste in Süditalien und auf Kreta gegen die Chemiewaffenvernichtung im Mittelmeer, die erstmals auf hoher See durchgeführt wurde.

Ende August 2014 waren 600 Tonen Giftgase an Bord der „Cape Ray“ neutralisiert. Die verbliebenen Reststoffe wurden von der "Cape Ray" nach Finnland und Bremen gebracht und Anfang September weiter transportiert ins niedersächsische Munster zu ihrer endgültigen Entsorgung.

Das Ziel der UNO und der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OVCW), dass bis Ende 2014 alle syrischen Chemiewaffen zerstört sein sollen, ist damit greifbar nahe.

Ein großer Erfolg für Angela Kane als Abrüstungschefin. Die ranghöchste Deutsche innerhalb der Vereinten Nationen gilt als enge Vertraute von UN-Generalsekretär Ban, als geschickte Diplomatin, die diskret im Hintergrund agiert: verbindlich, hartnäckig und effizient.

Hilde Stadler und ihr Kamerateam haben die UN-Diplomatin mit der Kamera begleitet und folgten auch dem Transport der syrischen Chemiewaffen, u.a. an Bord der Bundeswehr Fregatte "Augsburg" von Süditalien bis ins zentrale Mittelmeer.


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