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Service Wirtshaustipp "Schuberts Weinstube" in Bad Kissingen

Die Mischung machts, dann klappts auch mit dem Wirtshaus und das sehr gut. So passiert bei "Schuberts Weinstube" in Bad Kissingen: Eine Hotelfachfrau, ein Hotelbetriebswirt und ein Küchenchef haben sich zusammengefunden und bilden ein sehr stimmiges, überzeugendes Trio. Wenn dann noch der Spaß am Neuen und am Bewahren dazukommt, kann wirthausmäßig wirklich nicht mehr viel schiefgehen.

Stand: 23.10.2014 | Archiv

Wolfgang Schneider - der Wirtshaus-Experte | Bild: BR / Markus Konvalin

Das Besondere an "Schuberts Weinstube"

"Man nehme: Christian Hippler, einen Chef, der Koch, Hotelfachmann und Hotelbetriebswirt ist, außerdem eine als Hotelfachfrau ausgebildete Chefin, Stefanie Hippler, und Manfred Werner, einen Küchenchef, der viele Jahre beim hoch dekorierten Sterne-Koch Heinz Winkler gearbeitet hat. Das klingt schon nach einem ziemlich guten Menü und was wir jetzt noch brauchen sind richtig schöne historische Gasträume.

Da gibt es zum einen die Weinstube mit einer Holzbrüstung und einem über 200 Jahre alten Kachelofen, neben dem schon Prinzregent Luitpold und Bismarck gegessen und getrunken haben. Dann wäre da noch die ehemalige Wachstube. Ein ganz besonderer Raum, denn hier hat sich einst die Kissinger Stadtwache aufgewärmt. Und dann gäbe es auch noch die "Menzelstube" und noch zwei weitere Gasträume. Insgesamt haben in der Weinstube dann knapp 100 Leute Platz."

Die Geschichte von "Schuberts Weinstube"

"1801 wurde das Haus erbaut, ist also weit über 200 Jahre alt. Es handelt sich um einen spätbarocken Mansardendachbau mit einem Fachwerkobergeschoss und einem wirklich sehenswerten schmiedeeiserenen Ausleger. Über viele Jahrzehnte war es eine Bäckerei mit Weinstube - eine Kombination, wie sie im Würzburger Raum durchaus üblich war. Mitte der 60er-Jahre wurde die Bäckerei aufgegeben. 2009 haben die Eigentümer das Haus dann komplett renoviert und danach wurde es von der Familie Hippler übernommen.

Die historische Weinstube, die selbstverständlich unter Denkmalschutz steht, stammt aus dem Jahr 1893."

Küchenart

"Die ist deutsch, fränkisch und regional, so regional, dass das Fleisch beispielsweise direkt vom Metzger gegenüber kommt. Der Anspruch lautet, eine leichte und durchaus moderne Küche anzubieten. Dazu gehören frische Produkte genauso wie "SuSoFos", meine Abkürzung für Suppen, Soßen und Fonds, die natürlich selbst angesetzt sind. Auf der Karte stehen zwei bis drei Vorspeisen, ebenso viele Nachspeisen und vier bis sechs Hauptgerichte. Das gefällt mir gut, für diese kleine Speisekarte gibt es einen Pluspunkt genauso wie für die mindestens zwei vegetarischen Gerichte. Selbstverständlich fehlt in einem fränkischen Gasthaus nicht die Vesperkarte mit Bratwürsten, Sülzen und anderen Deftigkeiten." 

Schneiders Vorspeise

Rindertatar mit Pfifferlingssülze

"Ein Rindertatar mit Pfifferlingssülze. In dieser Kombination hatte ich es noch nie gegessen. Das Tatar wurde ganz klassisch zubereitet mit Cornichons, Schalotten, Kapern, Senf, Ketchup und Eigelb. Sehr schön im Mund hat sich die Pfifferlingssülze angefühlt, die mit Gemüsebrühe und Pilzwasser angesetzt wurde, bevor sie über Nacht in der Kühlung verschwand. Etwas Grünes und ein paar Kleckse von der Schalottencreme lassen nicht nur den Teller gut ausschauen."

Schneiders Hauptspeise

Ochsenbacken

"Fangen wir ausnahmsweise mit den Beilagen an. Das waren in diesem Fall glacierte gelbe Rüben und Kohlrabi. Dazu gab es Ochsenbacken mit  einer gscheidn Soß', wie sichs fürs  Soßenland Franken einfach gehört. Die geschmorten fränkischen Ochsenbacken verbrachten dreieinhalb Stunden bei 130 Grad im Ofen und wurden so butterweich. Dazu die Löffelspatzen aus Eiern, Wasser und Mehl. Sie werden durch den Topfen locker und leicht. Ein perfektes modernes fränkisches Gericht."

Preise

"Das Tatar mit der Sülze 11 Euro, die Ochsenbacken 17 Euro. Insgesamt kosten die Hauptgerichte zwischen 8 Euro und 24 Euro. Das Seidla Bier 3,20 Euro. Und wenn Sie es sich mal ganz gutgehen lassen wollen, dann empfehle ich Ihnen ein Menü. Vier Gänge kosten um die 40 Euro."

Anreise

Schuberts Weinstube
Kirchgasse 2
97688 Bad Kissingen
Telefon: 0971 / 26 24
E-Mail: info@schuberts-weinstube.de
Internet: www.schuberts-weinstube.de

Anfahrt
"Nach Unterfranken dauert es natürlich vom Süden Bayerns: München - Bad Kissingen das sind über 300 km, von Nürnberg aus etwa die Hälfte. Würzburg ist ca. 60 Kilometer entfernt."

Öffnungszeiten
"
Dienstag bis Sonntag 11 bis 14 Uhr und ab 17 Uhr. Montag ist Ruhetag, außer an Feiertagen."

Freizeittipp

"Das Naheliegende: Bad Kissingen anschauen und unbedingt am Marktplatz mit dem Alten Rathaus vorbeischauen. Das ist einen Katzensprung von "Schuberts Weinstube" entfernt. Bad Kissingen ist bayerisches Staatsbad und zählt bestimmt zu den bekanntesten Kurorten Deutschlands."


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