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Schneiders Wirtshaustipp Wirtshaus "Klosterstüberl"

Was kann einem Wirtshaus Besseres passieren, als dass der (Küchen-)Chef gelernter Metzger und Koch ist? Martin Peter vom "Klosterstüberl" in Fürstenfeldbruck erfüllt nicht nur diese Vorrausetzungen, er legt auch sehr viel Wert darauf. So macht er seine Weißwürste fürs Wirtshaus noch selbst und natürlich achtet er ganz besonders auf die Qualität seiner Fleischprodukte. Und dies sind noch lange nicht alle Vorzüge des "Klosterstüberls".

Stand: 25.06.2015 | Archiv

Wirtshaus "Klosterstüberl" | Bild: BR

Das Besondere am Wirtshaus "Klosterstüberl"

"Es ist dieser ganz traditionell Aspekt, die alte Verbindung zwischen Kirche und Wirtshaus.

Das 'Klosterstüberl' gehört zu dem Anwesen des ehemaligen Zisterzienserklosters Fürstenfeld und liegt direkt gegenüber der Klosterkirche. Das Kloster hatte über 500 Jahre lang bis zur Säkularisation 1803 Bestand, die Klosterbrauerei wurde 1914 aufgelöst. Die Klostergebäude werden heute von der Beamtenfachhochschule genutzt, die ehemaligen Wirtschaftsgebäude von der Stadt als Kulturzentrum.

Am 'Klosterstüberl' selbst erwartet uns ein großer Biergarten mit etwa 170 Plätzen. Wenn es heiß ist, ein geradezu idealer Ort, weil da große Kastanien stehen. Sehr lauschig finde ich, dass durch den Biergarten der Amper-Klosterkanal fließt."

Die Inneneinrichtung des Wirtshauses

"Man weiß es nicht ganz genau, aber das 'Stüberl' ist wohl gut 100 Jahre alt. Umgebaut und saniert wurde vor sechs Jahren, in den drei Gasträumen dominiert dunkles Holz, das Gewölbe im vorderen Raum vermittelt Behaglichkeit. Für die Gemütlichkeit der Innenräume spricht aber auch, und das find ich persönlich immer sehr schön, dass es einen regen, vielschichtigen Stammtischbetrieb gibt.

Der Wirt und Küchenchef heißt seit fast 25 Jahren Martin Peter. Dessen Eltern hatten das 'Klosterstüberl' bereits 1966 gepachtet und es von einer einfachen Bierwirtschaft zum Speiselokal gemacht. Für alles außerhalb der Küche ist Wirtin Birgit Bartels-Peter, gelernte Hotelbetriebswirtin und diplomierte Biersommeliere, zuständig."

Die Küchenart

"Wenn der Küchenchef Metzgermeister ist, dann steht viel Fleisch auf der Karte. Ich würde sagen, es ist eine klassische bayerische Wirtshausküche mit Anspruch, wobei Martin Peter auch mal gerne was ausprobiert. Großen Wert legt er auf Frische und Qualität der Produkte. Suppen, Saucen und Fonds werden selbst angesetzt. Seine Kochphilosophie beschreibt Martin Peter so: 'Hier gewachsen, hier gegessen.' Das gilt für Fleisch, das ausschließlich aus Bayern stammt, genauso wie für Fisch und Gemüse. Der Küchenchef wurstet auch noch selbst, jeden Freitag bietet er 'seine' kesselfrischen Weißwürste an. 

Gut gefällt mir auch, dass es keine Fritteuse, aber eine eigene Kinderkarte mit Speisen wie Schnitzel mit Spätzle oder auch Knödel mit Soß' gibt. 

Einen dicken Pluspunkt auch dafür, dass das 'Klosterstüberl' seit  drei Jahren  ein anerkannter 'Slow-Food-Betrieb' ist."

Schneiders Hauptspeise

"Ich habe mir eine Brust vom bayerischen Jungrind ausgesucht. Das Ganze im Niedrigtemperaturofen langsam gegart, 12 Stunden bei 80 Grad und begleitet von Röstgemüse (Zwiebeln, Gelbe Rüben, Sellerie), ein paar Knoblauchzehen und Rosmarinzweige, alles in die Reine geben und so entsteht auch ganz ohne Aufgießen mit Wasser oder Bier eine wunderbare Soße. Dazu noch einen handgemachten Kartoffelsalat und fertig ist ein perfektes bayerisches Essen. Gut hat's g'schmeckt, das Fleisch war butterzart."

Schneiders Nachspeise

Aus sieben verschiedenen Windbeutel-Variationen hab ich mich für die Version mit Preiselbeeren und Mandeln  entschieden. Mit der Sahne und der Himbeersoße ist das natürlich nix für 'Abnehmwillige', aber die Stammgäste im 'Klosterstüberl' lieben diese Windbeutel und ich kann diese große Zuneigung jetzt voll und ganz teilen."

Preise

Die Rinderbrust mit Kartoffelsalat 12,90 Euro, der Windbeutel 6,90 Euro. Hauptgerichte insgesamt zwischen 10 und 20 Euro. Der Schweinsbraten 9,90 Euro, die Halbe Bier 3,50 Euro.

Anreise

Wirtshaus "Klosterstüberl"
Fürstenfeld 7c 
82256 Fürstenfeldbruck

Telefon: +49 (0)8141 526819
E-Mail: klosterstueberl@t-online.de
Internet: www.klosterstueberl.de

Wir sind ein Stück westlich von München. Etwa 30 Kilometer zum Hauptbahnhof. Aus Nürnberg etwa 180 Kilometer. 

Öffnungszeiten
Dienstag bis Samstag: 09.30 bis 23.00 Uhr, Küche von 11.30 bis 21.15 Uhr durchgehend.
Sonntag und Feiertag: 09.30 bis 22:00 Uhr, Küche von 11.30 bis 21.00 Uhr.
Montag ist Ruhetag.

Freizeittipp

"Da gibt's nur eins: Diese wirklich außergewöhnliche Klosterkirche anschauen. St. Maria gilt als ein Hauptwerk des süddeutschen Spätbarock. 1741 wurde die  Kirche geweiht, bis zur endgültigen Ausstattung dauerte es dann noch etwa 40 Jahre. Viele bedeutende Künstler der damaligen Zeit haben hier mitgearbeitet. So hat Cosmas Damian Asam die Deckenfresken gemalt. Das Kloster Fürstenfeld wurde übrigens 1263 von Herzog Ludwig II, genannt der Strenge, gestiftet - und zwar als Sühne. Er hatte nämlich zwei Kammerzofen und seine Frau Maria von Brabant hinrichten lassen, weil er meinte, sie hätte ihn betrogen. Ein bedauerlicher Irrtum."


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