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Wirtshaustipp Restaurant Pörtnerhof in Seßlach

Bei historischen Bauwerken kommt unser Wirtshausexperte gerne ins Schwärmen. Und wenn das, was in diesem Bauwerk gekocht wird, ihm dann auch noch "mundet", dann ist Wolfgang Schneider rundum zufrieden. So geschehen im Restaurant Pörtnerhof in Seßlach, im oberfränkischen Landkreis Coburg.

Stand: 26.06.2017 | Archiv

Der Innhof des Restaurants Pörtnerhof in Seßlach | Bild: Wir in Bayern

Das Besondere am Pörtnerhof

"Ich schätze historische Bausubstanz - und wenn sie dann noch einfühlsam und hochwertig saniert wurde, dann ist das für mich immer ein ganz besonderes Gasthaus, in dem es dann natürlich auch noch gut schmecken muss. Zudem ist der Pörtnerhof eingebunden in ein wahrhaft außergewöhnliches Städteensemble. Die Jahreszahl 1727 ist am prächtigen Ausleger mit dem Zoiglstern zu lesen, vermutlich ist das Anwesen aber älter. Über viele Jahrhunderte hat hier die Familie Pörtner gelebt und noch bis in die 80er-Jahre hinein Landwirtschaft betrieben. Ein Seßlacher Bürger, dem historische Häuser in der Stadt ein wichtiges Anliegen sind, hat den Pörtnerhof 1999 gekauft und dann fünf lange Jahre saniert. 2004 war die Eröffnung des Restaurants. Den Zuschlag als Pächter hat der damals erst 23-jährige Koch Stefan Sauerbrey bekommen, der im nahen Bad Rodach aufgewachsen ist."

Das Gasthaus von innen

"Man sieht diesen etwa vier Meter hohen Räumen an, dass die Bauersleute wohlhabend waren. Hier wurde nicht gespart, weder am Stuck noch an den Rundbögen. Die Sanierung ist wirklich außergewöhnlich gut gelungen. Die Raumeinteilung ist geblieben, nur wurden die einzelnen Räume vollkommen umgewidmet: Da, wo jetzt die Schank ist, war die Küche mit offener Feuerstelle. In der kleinen Stube hat der Bauer einst geschlafen. Die helle, prächtige Bauernstube ist jetzt natürlich der Mittelpunkt des Restaurants. Sehr geschmackvoll sind die flachen, kunstvollen Leuchtkörper mit den Klöppelarbeiten, einer alten Handwerkskunst."

Die Küchenart

"'Eine frische, einfache Küche, die richtig gut schmeckt', will Sauerbrey seinen Gästen bieten. Sie kommt leicht und eher mediterran daher. Bewusst will man sich hier von gut bürgerlichen, fränkischen Gasthöfen absetzen. So gibt’s viel Fisch und Steaks, aber keine Braten, keine Klöße und wenn schon Schnitzel, dann ein echtes Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch. Selbstverständlich kommt hier viel Regionales auf den Teller. Fische aus einer Zucht in Seidmannsdorf, Fleisch liefert ein Metzger aus Meeder und das Bier stammt von einer kleinen Familienbrauerei aus Freudeneck zwischen Bamberg und Coburg. Einen dicken Pluspunkt gibt's für die erfreulich kleine Speisekarte."

Schneiders Hauptspeise

"Eine schöne Kombination aus Asiatisch und Bayerisch, nämlich heimischer Fisch (Saibling, Zander, Forelle) in Thai-Curry. Viel buntes Gemüse wird angebraten, dazu kommt die Currypaste, abgelöscht wird mit Kokosmilch. Etwas einreduzieren und dann die ebenfalls angebratenen Filetstücke dazugeben. Die Beilage ist selbstverständlich Reis. Gut hat's geschmeckt, dieses leicht scharfe, sommerliche Gericht."

Schneiders Nachspeise

"Nach Fisch kann man ja durchaus etwas Gehaltvolleres hinterherschieben, in diesem Falle einen lauwarmen Schokokuchen. Die Grundmasse besteht aus Zucker und Eiern sowie Bitterschokolade (Kakaoanteil 70 Prozent), die zusammen mit Butter über dem Wasserbad geschmolzen wird. Dann in Formen abfüllen und für 12 bis 15 Minuten bei 180 Grad in den Ofen. Dazu ein Klecks Schlagrahm und Erdbeeren, veredelt mit Zitronensaft, Vanille und Minze."

Anreise

Pörtnerhof Seßlach
Luitpoldstraße 15
96145 Seßlach
Telefon: 09569-1886900
Fax: 09569-1886889
poertnerhof-sesslach@t-online.de
www.sesslach-poertnerhof.de


Von Nürnberg aus sind es knapp 100 km, von München aus ca. 270 km

Die Öffnungszeiten
Mittwoch bis Sonntag ab 17.30 Uhr
Montag und Dienstag Ruhetag
Jeden ersten und dritten Sonntag im Monat: Brunch von 10-14 Uhr
Das Restaurant ist nicht barrierefrei.

Preise

"Das Thai-Curry mit den Fischen kostet 16,90 Euro, der Schokokuchen 4,50 Euro. Weitere Hauptgerichte liegen zwischen 10 und 30 Euro. Hier noch zwei harte, fränkische Währungen: Die Halbe kostet 2,60 Euro, der Hausschoppen Silvaner 5,20 Euro."

Freizeittipp

"Da gibt's nur eins: Augen auf und durch Seßlach schlendern. Genießen Sie dieses kleine mittelalterliche Städtchen. Außergewöhnlich anmutig präsentieren sich die Bürgerhäuser mit den Fachwerkfassaden. Hier ist alles picobello! Nicht umsonst gilt Seßlach als Kleinod des Coburger Landes und wird bisweilen - so steht's auf der Seßlacher Internetseite - als das 'oberfränkische Rothenburg' bezeichnet. Die Stadt diente vielfach als Filmkulisse. Szenen aus Luther und Räuber Hotzenplotz wurden hier gedreht."


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