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Augengesundheit Warnzeichen im Auge – diese Beschwerden sollten Sie ernst nehmen

Die Augen sind der Spiegel zur Seele, heißt es. Allerdings können sie auch viel über unsere Gesundheit verraten. Augenärztin Dr. Alexandra Király-Bösl gibt Tipps, welche Augenbeschwerden Sie ernst nehmen sollten, da sie eindeutige Warnzeichen sein und unbehandelt beispielsweise Erblindung zur Folge haben könnten.

Stand: 14.02.2023

Bei einigen Beschwerden, die die Augen betreffen, ist schnelles Handeln erforderlich, um mögliche Komplikationen und Folgeschäden abzuwenden.

Verzerrtes Sehen

Verzerrtes Sehen ist ein Warnzeichen dafür, dass sich Wasser im Makulabereich angesammelt hat (Ödem).  

Mögliche Beschwerden:


  • Gerade Linien werden plötzlich als wellenförmig wahrgenommen.
  • In der Mitte des Blickfeldes taucht ein dunkler Fleck auf.

Ursachen:

  • Makuladegeneration
  • Diabetes
  • Entzündliche Prozesse bei jungen Patienten

Das können Sie selbst tun:

  • Einen Augenarzt aufsuchen.
  • Regelmäßig Blutdruck sowie Blutzucker kontrollieren.
  • Nicht rauchen.
  • Decken Sie einmal am Tag ein Auge ab und überprüfen Sie, ob dabei Unregelmäßigkeiten auftreten.

Behandlung:

Verzerrtes Sehen kann entweder mit Medikamenten behandelt werden oder aber – nach örtlicher Betäubung – durch eine Injektion ins Auge, um das Gefäßwachstum zu verhindern.

Blitze im Auge

Blitze im Auge können ein Warnhinweis für ein Netzhautloch sein.

Mögliche Beschwerden:

  • Blitze oder Flocken werden wahrgenommen.
  • Verzerrtes Sehen oder eingeschränktes Gesichtsfeld
  • Keine Schmerzen

Ursache:

Die Netzhaut reißt und bekommt ein Loch.

Das sollten Sie tun:

Oben genannte Beschwerden sollten Sie unbedingt von einem Augenarzt untersuchen lassen. Sind Sie kurzsichtig oder Diabetiker, empfiehlt es sich, die Netzhaut einmal im Jahr kontrollieren zu lassen.

Behandlung:

Ein Netzhautloch muss vom Augenarzt gelasert werden, denn ein unbehandeltes Loch kann zu einer Netzhautablösung führen. Diese wiederum äußert sich als Vorhang oder Schatten vor den Augen und muss schnell operiert werden.  

Lichthöfe um Lichtquellen

Lichthöfe können, vor allem in Verbindung mit Schmerzen, ein Warnhinweis für einen Glaukomanfall sein. Lichthöfe ohne Schmerzen haben in der Regel eine harmlose Ursache.

Mögliche Beschwerden:

  • Das betroffene Auge ist knallrot.
  • Das Auge schmerzt stark.
  • Lichthöfe um Lichtquellen (die regenbogenfarbig sein können)
  • Starke Kopfschmerzen mit Erbrechen

Ursache:

Im vorderen Augenabschnitt erhöht sich auf einmal der Druck sehr stark.

Das sollten Sie tun:

Suchen Sie sofort einen Augenarzt oder eine Augenklinik auf.

Behandlung:

Mit Hilfe von Medikamenten sowie Augentropfen wird der Innendruck des Auges gesenkt. Zudem kann eine kleinere Augen-Operation verhindern, dass es erneut zu einem Glaukom-Anfall kommt.

Plötzliche Dunkelheit  

Plötzliche Dunkelheit kann ein Warnhinweis für einen Augeninfarkt sein.

Mögliche Beschwerden:

  • Entweder ganz plötzlicher oder aber auch allmählich einsetzender vollständiger Verlust des Sehvermögens
  • Gefühl, jemand würde das Licht ausmachen.
  • Es kann zudem sein, dass plötzlich die Hälfte des Gesichtsfeldes fehlt.

Ursachen:

  • Verstopfung einer Augenarterie
  • Bei einem Venen-Verschluss kann sich der Verlust des Sehvermögens über Stunden hinziehen.

Das sollten Sie tun:

Lassen Sie sofort beim Augenarzt die Ursache abklären. So können Sie Schlimmeres (beispielsweise einen Schlaganfall) abwenden. Zudem droht unbehandelt eine Erblindung.

Behandlung:

  • Bei einem arteriellen Verschluss wird versucht, das Gerinnsel durch Blutverdünner zu lösen.
  • Bei einer Verstopfung der Vene wird durch Infusionen und Medikamente die Durchblutung verbessert.
  • Zudem müssen Bluthochdruck sowie Diabetes gut behandelt werden.

Schmerzen oder Störgefühl im Auge

Schmerzen oder Störgefühle im Auge sind ein Warnhinweis für eine Hornhautverletzung oder Hornhautentzündung.

Mögliche Beschwerden:

  • Schmerzen im Auge
  • Fremdkörpergefühl
  • Sehstörungen
  • Verkrampfter Lidschluss
  • Jucken
  • gerötetesAuge
  • Stärkerer Tränenfluss

Ursache:

  • Verletzung der Hornhaut im Auge durch ätzende Lösungen, Splitter oder andere Fremdkörper
  • Die Hornhaut ist infiziert, oftmals durch Herpesviren.

Das sollten Sie tun:

Suchen Sie schnell einen Augenarzt auf. Entfernen Sie Fremdkörper im Auge nicht selbst.

Behandlung:

  • Entfernung des Fremdkörpers, um eine Entzündung der Hornhaut zu vermeiden.
  • In manchen Fällen ist aber auch eine Salbe (antibiotisch oder wundheilungsfördernd) notwendig. 
  • Bei Herpesviren: Salbe oder Tabletten gegen die Keime sowie Tränenflüssigkeit

Gerötete Augen

Gerötete Augen sind meist ein Hinweis auf eine Bindehautzentzündung.

Mögliche Beschwerden:

  • Die Augen sind rot, brennen und jucken.
  • Die Augenlider sind verklebt.

Ursachen:

  • Bakterien
  • Viren
  • Staub
  • Zugluft
  • Pollenallergie 

Das können Sie selbst tun:

  • Waschen Sie sich möglichst häufig die Hände und fassen Sie sich nicht in die Augen.
  • Vermeiden Sie Zugluft.
  • Vermeiden Sie als Allergiker bekannte oder potentielle Allergene.

Behandlung:

Sie müssen nicht bei jedem leicht geröteten Auge gleich zum Augenarzt gehen, sondern können, sofern Sie keine Schmerzen haben, auch abwarten. Zum Arzt sollten Sie bei nicht eintretender Besserung, verklebten Augen und/oder Schmerzen gehen.

Lassen Sie die Ursache von einem Augenarzt abklären. Je nach Ursache werden gerötete Augen behandelt mit:

  • Keimabtötender Salbe
  • Augentropfen
  • Antiallergikum

Gute (Augen-)Gesundheit wünschen Ihnen Dr. Alexandra Király-Bösl und "Wir in Bayern"!


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