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Pflanzen Blühende weiße Weihnachten

In der Weihnachtszeit sind traditionell vor allem rotblühende Topfpflanzen gefragt. Aber auch weiße Blüten werden in der "staden Zeit" immer populärer. Gartenexperte Andreas Modery stellt weiß-blühende Pflanzen vor, mit denen Sie garantiert weiße Weihnachten erleben. Und er gibt Pflegetipps, damit Sie möglichst lange etwas von diesen Pflanzenschönheiten haben.

Stand: 04.12.2023

Andreas Modery im WiB-Studio | Bild: BR/Nicole Wagenpfeil

Wer sich auf Social Media Plattformen wie Pinterest oder Instagram auf die Suche nach neuen Trends macht, wird schnell feststellen, dass weiße Blüten in der Weihnachtszeit immer beliebter werden. Eigentlich kein Wunder, schließlich sind diese Farben in unserer Kultur der Inbegriff von Ruhe, Frieden, Reinheit und Festlichkeit. Und mit weiß-blühenden Pflanzen erleben wir garantiert weiße Weihnachten - selbst dann, wenn es draußen mal wieder nicht schneit.

Weißes Alpenveilchen (Cyclame)

Alpenveilchen wachsen im Gebirge an eher kühlen und teilweise schattigen Standorten. Sie blühen von September bis März.

Standort:

  • Alpenveilchen bevorzugen einen hellen, nicht zu warmen Platz.
  • Sie vertragen keine direkte Sonne und sind nicht für Räume über 20°C geeignet.
  • Im Sommer stehen Alpenveilchen auch gerne draußen, am liebsten an einem halbschattigen Platz.

Gießen:

Alpenveilchen gehören zu den Knollenpflanzen, was bedeutet, dass der oberirdische Teil der Knolle beim Gießen nicht nass werden sollte. Gießen Sie Alpenveilchen deshalb immer von unten, beispielsweise in den Untersetzer. Entfernen Sie das überschüssige Gießwasser nach einiger Zeit, um Wurzelfäulnis zu vermeiden. Die Knolle darf nie ganz austrocknen.

Pflegetipp für Alpenveilchen:

Entfernen Sie verwelkte Blätter und Verblühtes durch vorsichtiges Abdrehen von der Pflanze oder durch Abknipsen mit Daumen- und Zeigefinger-Nagel.

Weißer Ritterstern (Amaryllis)

Wenn wir von Amaryllis sprechen, meinen wir die botanische Gattung 'Hippeastrum', auf Deutsch Ritterstern. Im 18. und 19. Jahrhundert eroberten die prächtigen Rittersterne aus den peruanischen Anden, Brasilien oder Bolivien die Herzen der Blumenfreunde Europas. Die echte Amaryllis, die Belladonnenlilie, entdeckten Forscher dagegen in Südafrika.

Amaryllis aus einer Zwiebel ziehen:

Um selbst zu erleben, wie sich aus der XXL-Zwiebel eine Amaryllis entwickelt, ist nur ein Tontopf und etwas Blumenerde nötig. 
Setzen Sie die Zwiebel der Amaryllis so tief ein, dass etwa ein Drittel aus der Erde ragt. Ein daumenbreiter Abstand zwischen Knolle und Topfrand genügt. Die Wurzeln dürfen nicht knicken. Nach dem Angießen schiebt die Amaryllis auf einer warmen, hellen Fensterbank bald den ersten Blütenschaft empor.

Achtung:

Bekommt die Zwiebel zu früh zu viel Wasser, treibt sie Blätter statt Blüten.

Standort
Die Amaryllis kommt mit hellen und dunklen Plätzen zurecht. Die Zimmer dürfen allerdings nicht überheizt sein. Ideal ist eine Zimmertemperatur von 20 °C.

Gießen:

  • Amaryllis, die in Wachs oder Filz stehen, brauchen kein Wasser.
  • Amaryllis, die in Erde stehen, sollten selten und nur seitlich auf die Erde gegossen werden. Sie mögen kein stehendes Wasser im Übertopf.

Nach der Blühphase:

  • Schneiden Sie nach der winterlichen Blühphase zunächst nur die welke Blüte ab, damit sich keine Samen bilden. Der Blütenstiel bleibt so lange an der Zwiebel, bis er in sich zusammenfällt.  
  • In der Wachstumsphase von Frühjahr bis Sommer entwickelt die Pflanze lange Blätter. Versorgen Sie die Amaryllis in dieser Zeit mit ausreichend Wasser und Dünger, denn die Kraft der Blätter lagert die Amaryllis im Herbst in die Zwiebel ein.
  • Reduzieren Sie ab August die Wasser- und Düngergaben und stellen Sie sie ab September ganz ein. 
  • Schneiden Sie die Blätter ab, sobald diese eingetrocknet sind.
  • Lagern Sie die Zwiebel etwa zwei Monate dunkel, bevor sie im Winter neue Blüten treibt.                                                                                                                               

Weiße Schmetterlingsorchidee

Orchideen gelten als schwierig in der Pflege, dabei ist gerade das Gegenteil der Fall! In der Regel zeigen Orchideen über mehrere Monate lang ihre Blütenpracht.

Standort:

  • heller Platz ohne direkte Sonne
  • nicht direkt über einer eingeschalteten Heizung
  • Zugluft vermeiden
  • nicht neben Obstschalen, da Früchte Reifegase produzieren, welche die Blüten schneller altern lassen

Tipp: Orchideen umtopfen

Schmetterlingsorchideen wachsen in ihrer Heimat (Südostasien und Philippinen) auf Bäumen und bilden Luftwurzeln. Wegen der besonderen Beschaffenheit ihrer Wurzeln werden sie daher nicht in Blumenerde angeboten, sondern in speziellem Substrat aus Rindenstückchen, Blähton oder Kork.
Befreien Sie die Orchidee aus dem Topf und von dem Substrat und setzen Sie sie in eine Glasvase! Diese wird nur zum Wässern der Orchidee für ein paar Minuten mit einigen Zentimetern Wasser gefüllt. Die Orchidee nimmt das Wasser auf, der Rest wird wieder ausgeschüttet. So können sich die Wurzeln gut entwickeln und sind bestens belüftet.  

Wasserbedarf an den Wurzeln erkennen:

Sind die Wurzeln der Orchidee gräulich, ist die Orchidee zu trocken. Sind sie braun, hat die Pflanze zu viel Wasser bekommen.

Düngen:
Orchideen blühen auch ohne Düngergaben, aber die Blüten bleiben dann oft kleiner und ihre Anzahl ist geringer.

Weiße Anthurie

Wie beim Weihnachtsstern sorgen auch bei der Anthurie nicht die Blüten für Aufsehen, sondern die farbigen, glänzenden Hochblätter, die sich unterhalb eines eher unscheinbaren Blütenkolbens befinden. Anthurien bilden das ganze Jahr über neue Blüten. Meistens geschieht das in Zyklen: drei Monate Blütezeit, mehrere Monate Ruhephase und dann wieder drei Monate Blütezeit.

Gießen:
Gießen Sie Anthurien im Winter einmal pro Woche mit kalkarmem, zimmerwarmem Wasser, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist.
Braune Blattränder deuten darauf hin, dass die Pflanze zu viel oder zu wenig Wasser bekommt.

Standort:
Anthurien bevorzugen indirekte Sonne, aber trotzdem ausreichend Tageslicht. Wichtig ist, dass Sie die Pflanze hin und wieder ein Stück verrücken oder neu ausrichten, so dass sie mehr Licht erhält. So verhindern Sie, dass sie schief zum Licht wächst.

Achtung:

Werden die Blätter der Anthurie gelb, dann bekommt die Pflanze zu viel Sonnenlicht.
Anthurien lieben eine hohe Luftfeuchtigkeit. Besprühen Sie die Pflanzen deshalb hin und wieder mit Wasser, vor allem in der Heizperiode.

Tipp, wenn die Anthurie blühfaul wird…

Entwickelt Ihre Anthurie schon seit einiger Zeit keine Blüten mehr, sollte die Pflanze im Frühjahr sechs bis acht Wochen keinen Dünger und weniger Wasser erhalten. Wird es dann wieder wärmer und sonniger, steigern Sie die Wassergaben und beginnen wieder mit der Düngung. Das sorgt in der Regel schnell für einen neuen Blütenansatz bei Ihrer Anthurie.

Weiße Christrose

Sobald die Natur in den Winterschlaf fällt, Bäume und Beete kahl und trist wirken, sind Blüten echte Mangelware. Eine besonders schöne Ausnahme bildet die Christrose. Kälte und Frost kann dieser mehrjährigen Staude nichts anhaben, was ihr auch den Namen "Schneerose" eingebracht hat. Die Blühzeit ist von November bis März.
Bei eisiger Kälte lässt die Christrose als eine Art Frostschutzmaßnahme ihre Blütenköpfe hängen. Sie zieht das Wasser aus den Leistungsbahnen ab, damit diese nicht vom Frost gesprengt werden. So kann sie Temperaturen bis zu -15°C problemlos überstehen. Sobald die Temperaturen steigen, richtet sich die Pflanze wieder auf und blüht weiter

Legende um die Christrose

Vor mehr als 2000 Jahren soll sich ein Hirte auf den Weg nach Bethlehem gemacht haben, aber er hatte kein Geschenk für das Jesuskind. Das soll ihn so traurig gemacht haben, dass er weinen musste. Dort, wo die Tränen auf die Erde fielen, soll der Legende nach eine Blüte so schön wie eine Rose gewachsen sein. So brachte er die "Christ-Rose" dem Jesus-Kind als Geschenk.                                                

Standort:
Die frostharte Staude liebt einen windgeschützten, halbschattigen Platz im Garten, beispielsweise unter Laubbäumen und Sträuchern. Dort bekommt sie in der kalten Jahreszeit genug Licht, um zu blühen, und im Sommer den kühlenden Schatten. Hat diese Winterschönheit das richtige Plätzchen gefunden, blüht sie 30 Jahre und mehr!           
Christrosen eignen sich auch als Kübelpflanze für den Eingangsbereich, den Balkon oder die Terrasse!
Achtung: Ein Platz im warmen Zimmer bekommt ihr höchstens ein paar Tage. Deshalb: abends kühl stellen und regelmäßig gießen!

Frohe Weihnachten wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!


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