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Haushalt Omas Haushaltstipps – altbewährt und immer noch nützlich

Viele Tricks, mit denen unsere Großmütter die Widrigkeiten des täglichen Lebens gemeistert haben, sind in Vergessenheit geraten. Dabei ist einiges davon auch heute noch praktisch und vor allem umweltfreundlich. Hauswirtschaftsexpertin Elke Sommer verrät ein paar der besten Haushaltstipps, die immer noch echte Glanzleistungen vollbringen können.

Stand: 15.06.2022 10:38 Uhr

Verschiedene Kräuter und Tinkturen, Lavendel, Natron in einer Schale | Bild: BR / Britta Barchet

Fliegen vertreiben

Sie sind von lästigen Stubenfliegen genervt? Dann müssen Sie nicht zur Chemie-Keule greifen, auch Omas Hausmittel können helfen, Fliegen fernzuhalten.

  • Essig: Eine mit Essig gefüllte Schale verhindert den Besuch der Fliegen im Haus. Die Schale sollte nach Möglichkeit in der Nähe der Fenster oder der Eingänge aufgestellt werden. Die Menge an Essig hängt von der Raumgröße und der Fliegenanzahl ab. Wenn Fenster mit Essig eingerieben werden, setzen sich Fliegen nicht daran, denn sie meiden den Essiggeruch. Auch bereits vorhanden Fliegen verlassen beim Geruch von Essig die Räume.
  • Lavendel: Für Ihr Schlafzimmer empfiehlt sich Lavendel oder Lavendelöl. Anders als Essig erfrischt der Lavendelgeruch auch die Luft im Schlafzimmer. Tränken Sie ein Tuch in Lavendelöl oder stellen Sie kleine, mit Lavendel gefüllte Beutel auf. Oder befestigen Sie einen mit Lavendelöl getränkten Schwamm am Bett. Wenn Sie Lavendel nicht nutzen möchten, können Sie auch Flieder ausprobieren oder flache Gefäße mit Lorbeeröl aufstellen.
  • Basilikum: Frischer Basilikum hat auf Fliegen eine abstoßende, vertreibende Wirkung. Stellen Sie die Basilikumpflanze in mehreren Gefäßen auf Ihre Fensterbänke und die großen Fliegen meiden die Räume. Etwas schwieriger zu pflücken, aber ebenso wirksam sind frische Brennnesseln. Stellen Sie Sträuße mit frischen Brennnesseln vor die Fenster und Eingänge.

Wenn sich die Fliegen mit Hausmitteln nicht abschrecken lassen:

Dann können Sie eine Fliegenfalle aufstellen. Füllen Sie dafür 50 Milliliter Wasser, zehn Süßstofftabletten und 20 Gramm Zucker in ein Glas. Rühren Sie, bis alles aufgelöst ist und stellen Sie das Glas in den Raum. Die Kombination ist für Fliegen giftig. Um eine größere Fläche zu erhalten, können Sie auch eine Schüssel verwenden.

Aufkleber und Klebereste entfernen

Ein Etikett auf der neuen Vase, gebrauchte Einmachgläser oder der Maut-Aufkleber vom Urlaub: Immer wieder begegnen wir nervigen Stickern, die sich nicht ablösen lassen. Und wenn Sie versuchen, das Etikett zu entfernen, haben Sie schmierige Rückstände, die unschön aussehen. Da helfen Omas Tricks:

  • Wasser: Sie bekommen viele hartnäckige Aufkleber von Gläsern entfernt, wenn Sie sie lange einweichen. Wickeln Sie dazu ein nasses Tuch um das Glas und befeuchten es immer wieder. Oder füllen Sie das Glas mit Wasser und stellen Sie es in ein Waschbecken oder einen Eimer, der mit warmem Wasser gefüllt ist. Nach ein paar Stunden können Sie das Etikett abziehen.
  • Fett: Sollte ein Etikett nicht wasserlöslich sein, hilft Fett weiter. Ob Speiseöl, Butter oder Margarine – damit klappt’s bestimmt. Rauen Sie das Etikett etwas auf und schmieren Sie es dick mit Öl ein (auch "kopfüber" in Öl legen funktioniert). Über Nacht einziehen lassen und wenn der Kleber aufgeweicht ist, mit Küchenpapier abreiben. Sollten Schlieren bleiben, mit einem in heißes Wasser getränkten Baumwolltuch nachreiben.
  • Hitze: Auch das Erhitzen mit einem Föhn klappt meistens sehr gut. Dazu den Föhn auf die höchste Hitzestufe stellen und die heiße Luft auf den Sticker richten. Viele Klebstoffe – wie beispielsweise der vom "Pickerl" – werden durch die Hitze weich und lassen sich so überlisten. Restspuren notfalls mit Fett beseitigen.

So werden Stoffe wieder weiß

Backpulver, oder am besten reines Natron, sind Omas Geheimwaffe gegen Grauschleier bei Gardinen oder weißen Stoffen. So geht’s:

  • Die abgehängten Gardinen in eine mit lauwarmem Wasser gefüllte Badewanne (oder ein anderes großes Gefäß) geben.
  • Einige Päckchen Backpulver oder Natron dazugeben. Je grauer der Stoff, desto mehr (meist reichen vier bis sechs Tütchen).
  • Alles vorsichtig durchmengen und mehrere Stunden lang, am besten über Nacht, einweichen lassen.
  • Den Stoff dann mit klarem Wasser ausspülen und auf einer Leine über der Wanne oder im Garten antrocknen lassen, bis er nicht mehr tropft.
  • Sobald der Stoff nur noch feucht und nicht mehr nass ist, Gardinen zurück an ihren Platz und andere Stoffe aufhängen. So trocknet alles relativ faltenfrei zu Ende.

Omas Wundermittel Natron hat noch zahlreiche weitere Einsatzgebiete:

- Natron hilft als Fettlöser gegen eingetrocknete Flecken auf der Herdplatte oder den Fliesen, am besten vermischt mit Essig.
- Natron wirkt als Abflussreiniger. Dazu 50 g Natron direkt in den Abfluss schütten und 1/4 l Essig hinterhergießen, einwirken lassen und mit heißem Wasser nachspülen.
- Mit Natron Gerüche neutralisieren. Dazu etwa 100 g Natron auf eine offene, kleine Schale geben und in den Kühlschrank stellen. Alle 8-12 Wochen auswechseln.

Milch am Überkochen hindern

Kurz nicht aufgepasst und schon kocht die Milch über. Warum ist das so? Milch kocht über, weil sich das Milcheiweiß beim Kochen wie ein Netz über die ganze Oberfläche der Milch im Topf legt. Die von unten aufsteigenden Bläschen sorgen für Druck gegen dieses Netz und es entsteht Schaum, der immer weiter emporquillt.

Omas Trick, Milch am Überkochen zu hindern, ist Butter. Damit den oberen Rand des Topfs dünn einstreichen. Das verhindert den direkten Kontakt des Schaums mit dem Topfrand, die Gase können entweichen und drücken den Schaum nicht weiter nach oben.

Viel Erfolg mit diesen Tipps wünschen Elke Sommer und "Wir in Bayern"!


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