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Games // Super Mario Run Mario stolpert über Online-Zwang

Es ist das Hype-Game der Stunde. Der gute alte Mario hüpft ENDLICH auf einem Handy. Aber nur, wenn er online ist. Darüber stürzt das ansonsten tolle Spiel fast in den Abgrund.

Von: Franz Liebl

Stand: 16.12.2016 | Archiv

Super Mario Run | Bild: Nintendo

Erst mal das viele Gute. Ich muss zugeben, ich war sehr skeptisch, als es hieß das "Super Mario"-Game fürs Handy wird ein Runner-Spiel sein. Das bedeutet: Mario läuft von selbst durchs Bild. Man drückt nur zur richtigen Zeit auf das Display, um auf Gegner zu hüpfen, Abgründe zu überwinden und Münzen zu erreichen. Solche Games gibt's schon zigfach auf Smartphones. Brauche ich da noch eins mit Super Mario?

Tolles Handy-Gameplay…

Ja! Denn es ist tatsächlich toll. Die typische Mario-Atmosphäre ist einfach eine Bank. Und die Leveldesigner haben sich viel einfallen lassen: Wenn man in Geisterschlössern nach verborgenen Schlüsseln suchen oder die richtige Tür zum Ausgang finden muss, dann ist das mehr als der simple und bald langweilige Reaktionstest, den ich erwartet habe.

Der steht trotzdem im Vordergrund und ist für mich ebenfalls überraschend motivierend. Denn: In jedem Level muss ich fünf farbige Münzen einsammeln, die teilweise sogar in Blöcken versteckt sind. Um die zu kriegen, brauche ich durchaus sehr gutes Hüpf-Timing und Reaktions-Skills. Vor allem, weil es in jedem Level drei Schwierigkeitsstufen gibt. Im schwierigsten Level sind die Münzen schwarz - und ich komme richtig ins Schwitzen. Und weil die Levels kurze 90 Sekunden dauern, wäre das eigentlich perfekt für eine kurze Spielrunde zwischendurch.

…nerviger Online-Zwang

Aber da sind wir auch schon beim großen Kritikpunkt. Immer mal wieder eine Runde zwischendurch ist eben nicht immer möglich. Das Game braucht dringend eine stabile permanente Internetverbindung. Im Funkloch ist Sense. Und bei einer schlechten Mobilverbindung bricht das Game einfach ab. Sogar über WLAN hatte ich kurze Zuckler im Game, wenn ich gleichzeitig eine E-Mail reinbekommen hab.

Das ist eigentlich der Todesstoß für ein Game, das man am liebsten ein paar Minuten im Zug, im Bus, in der U-Bahn oder im Urlaub zocken möchte. Das ist gar nicht cool! Da Mario nach bereits drei Levels für Handygame-Verhältnisse ziemlich happige 10 Euro verlangt, sollte es sich jeder auch drei Mal überlegen, ob er das Geld ausgibt für ein Game, das er dann nicht mal spielen kann, wann er will.  Denn eigentlich wäre es die 10 Euro auf jeden Fall wert. Also Nintendo, bitte mach den Onlinezwang weg!

Super Mario Run (Nintendo // für iOS)


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