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Lautheitsaussteuerung nach psychoakustischen Methoden BR optimiert Klang seiner Radioprogramme

Der BR hat am Sonntag, den 12. Juli die Lautheitsaussteuerung EBU R128 im Hörfunk eingeführt - zuerst im Programm Bayern 2. Durch neue Mess- und Steuerungsmethoden, die künftig die psychoakustischen Eigenschaften des menschlichen Gehörs berücksichtigen, wird der Klang des Radioprogramms harmonischer. Mit diesem Schritt setzt der BR, als eine der ersten Landesrundfunkanstalten ein Konzept um, mit dem die ARD bundesweit die bestmögliche akustische Qualität seiner Radioangebote sicherstellen will.

Stand: 12.07.2015

Mischpult | Bild: BR/ Julia Müller

Im BR- Hörfunk startet die Umstellung, die vom Mikrofon bis zur fertigen Sendung reicht und die komplette Produktionskette umfasst, zunächst bei Bayern 2. Die Umstellung ist mit einem grundlegenden Wechsel verbunden: Statt Spitzenpegelmessung und Dezibel, die Aussteuerung und Lautstärke über Jahrzehnte bestimmt haben, wird nun auch im Hörfunk die Lautheitsmessung und die Messgröße LUFS (Loudness Units relative to Full Scale), zum alltäglichen Werkzeug in Produktion und Sendung.

Für die Hörerinnen und Hörer verbessert sich dadurch vor allem die "akustische Durchhörbarkeit": Die Zeiten, in denen die Lautstärke am Radiogerät je nach Empfinden nachgeregelt werden musste, gehören künftig der Vergangenheit an.

"Die Lautheitsmessung EBU R128 bringt einen echten Gewinn für die Radiohörerinnen und Radiohörer. Es ist die audio-akustische Homogenität von der wir so überzeugt sind, verbunden mit dem Ziel, das Hörerlebnis zu optimieren."

Frank Lott, Hauptabteilungsleiter Produktion und Sendung im Hörfunk

Der neuen Lautheitsaussteuerung beim BR liegt die EBU-Empfehlung R 128 zugrunde, die im Fernsehen bereits zur Internationalen Funkausstellung 2012 deutschlandweit eingeführt wurde. Im Radio wird das Konzept schrittweise umgesetzt. In der ARD hat der SWR im April 2015 bei SWRinfo, erstmals für ein Radioprogramm in Deutschland, die neue Lautheitsaussteuerung eingeführt. Auch die anderen ARD-Landesrundfunkanstalten wollen ihre Radioprogramme und Produktionsverfahren nach und nach auf das neue Verfahren umstellen, um den Hörern den optimalen Hörgenuss zu ermöglichen.  

Bis Jahresende alle Hörfunkprogramme umgestellt

Der BR ist die erste ARD-Anstalt, die umfassend nach den neuen Loudness-Messmethoden und Aussteuerungsrichtlinien arbeiten wird: Nach Bayern 2 folgen alle weiteren Hörfunkwellen bis Ende des Jahres:  Bayern 1, Bayern plus und BR Heimat starten am 28. Juli. Im Herbst werden dann nacheinander B5 aktuell, BAYERN 3 und PULS und bis Ende des Jahres auch BR-KLASSIK umgestellt.


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