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BR-Magazin-Tipp: Leben Darf’s a bissl mehr sein?

Er macht Spaß, erhöht die Lebenserwartung und trotzdem haben manche Menschen keine Lust auf die Lust. "W wie Wissen" und "radioWissen" reden über Sex

Stand: 03.06.2016

"Rote Lippen soll man küssen" beziehungsweise "So ein Kuss kommt von allein, nur verliebt braucht man zu sein" | Bild: colourbox.com

Wie wichtig ist er wirklich?

Liebe und Wissenschaft, wie passt das zusammen? Die Schmetterlinge im Bauch, das Herzklopfen, die Achterbahn der Gefühle – lässt sich dazu wissenschaftlich etwas sagen? Durchaus. Denn die Begegnungen zwischen den Geschlechtern folgen bestimmten Mustern. Zum Beispiel sehen Mann und Frau gerne rot – am Körper des anderen. Das rote Kleid, ein rotes Hemd wirken auf das andere Geschlecht anfangs besonders attraktiv. Forscher fanden heraus, dass selbst die Grammatik in der Kommunikation zwischen den Geschlechtern eine Rolle spielt. Paare, die sich in ihrer Ausdrucksweise ähneln, kommen eher zusammen. Sex, so zeigen Studien, ist für den Körper ein echter Gesundbrunnen. Das wirkt sich besonders bei Männern positiv aus, erhöht die Lebenserwartung und schützt sogar vor Prostatakrebs und Herzkrankheiten. Aber wenn die erste große Verliebtheit vorbei ist und der Alltag einkehrt, dann stellt sich die Frage, was ein Paar zusammenhält. Seit 2008 läuft mit „Pairfam“ die größte Langzeitstudie, die es jemals in Deutschland zu diesem Thema gegeben hat. Ist es vielleicht mangelnder Sex, der eine Beziehung zerstört, oder ist es die schlechte Beziehung, die dafür verantwortlich ist, dass keiner mehr Lust auf den anderen hat? Gibt es gar ein magisches Rezept für eine lang anhaltende glückliche Partnerschaft? "W wie Wissen" will’s wissen und fragt nach: Wie wichtig ist Sex?

Freiwillige Enthaltsamkeit

Rund ein Prozent der Menschen beschreibt sich selbst als asexuell. Sie spüren kein Verlangen nach körperlicher Liebe, haben keine Lust auf die Lust. Das Umfeld reagiert oft irritiert, manchmal auch ablehnend. Denn ein Leben ohne Erotik ist für viele Menschen nicht vorstellbar, zumindest nicht in jungen Jahren. Nur wenige Wissenschaftler haben sich bislang dem Thema Asexualität gewidmet. Viele Fragen sind noch offen. Gibt es Ursachen für die fehlende Libido? Kann man Asexualität – wie Bi- oder Homosexualität – als sexuelle Orientierung verstehen? Maike Brzoska hat sich für "radioWissen" mit der freiwilligen Enthaltsamkeit beschäftigt.


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