Fassbinder und Bayern, das war eine schwierige Beziehung und ist es vielleicht zu einem Teil immer noch. Gewiss hat Fassbinder die Hassliebe zu seiner Heimat weniger zum Zentrum seiner Arbeit gemacht als andere seiner Generation. Aber das Bayerische ist immer wieder präsent: München ist der einzig mögliche Hintergrund für seine frühen Filme; auch ein späteres Werk wie "Händler der vier Jahreszeiten" schöpft aus dem Lokalkolorit der bayerischen Landeshauptstadt.

Auch Bayern hat gezögert, Rainer Werner Fassbinder als einen Sohn des Landes anzuerkennen. Man tat sich nicht nur mit dem "enfant-terrible"-Status schwer, sondern auch mit seinem Bayerischsein oder der bewussten Verweigerung dessen. Zu seinem 70. Geburtstag untersucht die Sendung "radioThema“ die schwierige und doch fruchtbare Beziehung zwischen Fassbinder und dem Freistaat. Das Bayerische Fernsehen sendet am 31. Mai zwei Fassbinder-Filme: "Baal" und den Filmessay von Peter Buchka "Es ist nicht gut, in einem Menschenleib zu leben" mit Ausschnitten aus Fassbinders Werk.