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BR-Magazin-Tipp: Bayern Der Klang der Geschichte

Eine Zeitreise ins München der NS-Zeit mit Originaltönen aus den Jahren 1933 - 1945

Stand: 21.11.2014

"Sound History" mit Straßenbahn | Bild: picture-alliance/dpa

Klänge, Töne, Geräusche erscheinen zunächst selbstverständlich und zeitlos. Erst im Gesamtklang einer vergangenen Epoche entdeckt man das Besondere, das ganz Andere: Klänge ermöglichen Reisen in eine vergangene Gegenwart. So spiegeln besonders Tagesnachrichten, Sportmeldungen oder der Wetterbericht die Nähe und die Ferne vergangener Tage: Sprachführung, Wortwahl und Tempo zeigen Ansager, Reporter oder politische Redner als zutiefst zeitgebunden. Ihr Pathos ist uns fremd und ihr Spott unheimlich. Aber auch unpolitische Töne wie Glocken, Straßenbahnklingeln, Hupen, das Schlagen einer Autotür machen deutlich, dass die ganze Stadt damals anders klang; die Geräusche gehören zu einer versunkenen Zeit. Noch eindeutiger verweisen Marschmusik, Kommandos, Sirenen oder "Heil Hitler"-Rufe auf die Jahre der nationalsozialistischen Herrschaft. Allgegenwärtige Radioreporter führen uns vielfach unmittelbar in Situationen hinein, viel anschaulicher als Fotos oder Filme: "Sound" vermittelt dichte Atmosphäre.

Das Schallarchiv des Bayerischen Rundfunks und das Deutsche Rundfunkarchiv verfügen über Originaltöne aus der NS-Zeit in München, die verwendet und als Quellen ernst genommen werden. Überliefert sind öffentliche Veranstaltungen, Reden oder Umzüge – der Alltag und Privates kamen nur nebenbei mit ins Archiv. Marita Krauss nähert sich in ihrem Bayerischen Feuilleton "Der Klang der NS-Zeit" über Töne und Klänge der "Sound History" von München, einer Klanggeschichte der nationalsozialistischen Jahre in der Stadt.


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