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BR-Magazin-Tipp: Kultur Prunk und Provinz

Ein Münchner Künstler reist in den 30er-Jahren nach Indien und wird zum Hofmaler der Maharadschas.

Stand: 15.07.2016

Szenen aus "München in Indien" | Bild: BR/Hannes Fritz München

Walter Steffens Dokumentarfilm "München in Indien" zeichnet das abenteuerliche Leben des Künstlers Hannes Fritz- München nach, der aus einfachsten Verhältnissen stammte und in den 1930er- Jahren zum Hofmaler der indischen Maharadschas aufstieg. Bis heute ist er der einzige Deutsche, dem diese Ehre gewährt wurde. In seinem faszinierenden Künstlerporträt verwebt Filmemacher Walter Steffen die deutsche und indische Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und verbindet sie unmittelbar mit der Gegenwart. Er begleitet Konstantin Fritz, den Enkelsohn Fritz-Münchens, auf den Spuren seines Großvaters und auf der Suche nach dessen verschollenen Bildern in Indien. Dabei lässt er sich von den Tagebucheinträgen und den historischen 16mm-Filmen leiten, die Fritz-München auf seinen Reisen gedreht hat.

Damals wie heute führt die Reise durch ein Indien voller Gegensätze, das zwischen Tradition und Moderne schwankt. So ist "München in Indien" mehr als ein Künstlerporträt: Es ist zugleich ein indisches Roadmovie und ein Heimatfilm der besonderen Art. Seine erste Reise nach Indien absolvierte Fritz- München gemeinsam mit seiner Ehefrau als Hochzeitsreise und bereiste im Anschluss zwischen 1932 und 1937 den Subkontinent. Seine 16-mm-Filmaufnahmen zeigen sowohl das einfache ländliche Leben in der indischen Provinz als auch das höfische Prunkleben der Maharadschas, den Luxus der britischen Kolonialherren und die erschütternde Armut vieler Menschen der unteren Kasten.


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