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Künstler-Doku München in Indien

Der Künstler Hannes Fritz-München (1896 bis 1981) führte ein abenteuerliches Leben: In den 30er-Jahren wurde er Hofmaler der indischen Maharadschas und hielt seine Eindrücke vom Leben in Indien auf 16mm-Filmen fest. Sein Enkel Konstantin Fritz hat sich auf die Spuren seines Großvaters begeben, begleitet von Filmemacher Walter Steffen. Entstanden ist eine faszinierende Mischung aus Künstlerporträt, Heimatfilm und Roadmovie, die nicht zuletzt durch Fritz-Münchens unbekanntes historisches Filmmaterial beeindruckt.

Stand: 03.09.2013

Hannes Fritz-München kam als Hannes Fritz in kleinbürgerlichen Verhältnissen zur Welt. In den 20er-Jahren gab er seinen Beruf als Bankangestellter auf, studierte in München Malerei und arbeitete unter dem Künstlernamen Fritz-München zunächst als "akademischer Kunstmaler". Nach Indien kam er zum ersten Mal auf seiner Hochzeitsreise. Danach bereiste der Künstler den Subkontinent von 1932 bis 1937 und stieg während dieser Zeit zum Hofmaler der indischen Maharadschas auf.

Auf seinen Reisen hatte Fritz-München stets eine 16mm-Filmkamera dabei, mit der er seine Erlebnisse und das Indien der 30er-Jahre dokumentierte. Diese bislang nie öffentlich zugänglichen Aufnahmen zeigen sowohl das ländliche Leben in der Provinz als auch das höfische Prunkleben der Maharadschas, den Luxus der britischen Kolonialherren und die erschütternde Armut vieler Menschen der unteren Kasten. Auch Mahatma Gandhi, den Fritz-München 1935 während eines Morgenspaziergangs begleitete, ist auf den Aufnahmen festgehalten.

In seinem Dokumentarfilm „München in Indien“ verwebt Walter Steffen die deutsche und indische Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und verbindet sie mit der Gegenwart. Er begleitet Konstantin Fritz auf den Spuren seines Großvaters und auf der Suche nach dessen verschollenen Bildern in Indien. Dabei lässt er sich von Tagebucheinträgen und Fritz-Münchens 16mm-Filmen leiten. Etwa zweieinhalb Stunden dieses historischen Materials sind erhalten geblieben und wurden für die Dokumentation ausgewertet. Sie entstand als Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk und ist als deutsche Erstausstrahlung zu sehen.


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