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BR-Magazin-Tipp: Aktuelles Der Erzfeind

Öl-Magnat Michail Chodorkowski fiel bei Putin in Ungnade. Er ist wieder frei – was hat er nun vor?

Stand: 31.08.2016

Michail Chodorkowski, Putin-Widersacher und ehemaliger russischer Oligarch, Animation der Open Russia. | Bild: © Saxonia Entertainment

20. Dezember 2013. Völlig überraschend begnadigt der russische Präsident Wladimir Putin seinen Erzfeind, den ehemaligen Öl-Oligarchen Michail Chodorkowski. Nach zehn Jahren als eine Art persönlicher Polit-Gefangener kommt Chodorkowski nun frei – offiziell aus humanitären Gründen. Die wahren Zusammenhänge liegen im Dunkeln.

Klar ist nur, dass Putin am Vorabend der umstrittenen Olympischen Spiele in Sotschi um gute Presse bemüht ist. Und dass eine geheimdiplomatische deutsche Mission unter Leitung von Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher dabei eine Rolle spielt.

Michail Chodorkowski, Putin-Widersacher und ehemaliger russischer Oligarch

Die Beschränkungen der Haft sind für Chodorkowski nun Vergangenheit. Nach seiner Freilassung absolviert er einen Interview-Marathon für Unterstützer und Medien. Einer, der besonders viele Fragen hat, ist der Frankfurter Regisseur Cyril Tuschi. Bereits mit seinem Film „Der Fall Chodorkowski“ von 2011 hat er international für Aufmerksamkeit gesorgt. Nun möchte er weitergehen. Er befragt Michail Chodorkowski als eine Art Kronzeugen für Russland mit einer einmaligen Perspektive: Er kennt seine Heimat von ganz oben – und von ziemlich weit unten. Und Tuschi fordert den Ex-Oligarchen zu schonungsloser Ehrlichkeit heraus:

Wer ist Chodorkowski wirklich? Plant er seine Rückkehr nach Russland? Will er sich für seine Haft an Putin rächen? Tuschi hat den Russen im ersten Jahr nach dessen Freilassung begleitet.
Der Film ist im BR Fernsehen in deutscher Erstausstrahlung zu sehen. Direkt im Anschluss läuft „Der Fall Chodorkowski“, eine Doku so spannend wie ein Politthriller. Cyril Tuschi hat darin den Wandel des Michail Chodorkowski vom Sozialisten zum Kapitalisten und schließlich, im sibirischen Gefängnis, zum Märtyrer dokumentiert.


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