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BR-Magazin-Tipp: Leben Die Kinder von Golzow

ARDalpha zeigt die ersten Teile der längsten Langzeitbeobachtung der Filmgeschichte

Stand: 22.05.2015

Herbst 1961: Regisseur Winfried Junge (hinten links) und sein Team interviewen Kinder aus dem Ort Golzow | Bild: BR/Progress Film-Verleih/Hans Dumke/Winfried Junge

1961, im Jahr des Mauerbaus, begegnen sie sich zum ersten Mal: Winfried Junge und die "Kinder von Golzow". In der Gemeinde Golzow, ein ehemaliges DDR-Dorf im ostdeutschen Oderland, hatte man eine neue, zentrale Schule für die Gemeinden der Gegend gebaut. Sie machte es möglich, auch auf dem Land zehn Jahre zu lernen.

Auf Anregung seines Filmdozenten Karl Gass entwickelte Winfried Junge die Idee einer Langzeitbeobachtung. Seinem Dreh-Team gefielen die kleinen ABC-Schützen. So fing alles an. Die Politik wirkte mit am Drehbuch – zum Teil anders als geplant. Deshalb filmte Winfried Junge die Kinder über den Fall der Mauer hinaus. Unterstützt von seiner Frau Barbara und vielen anderen Mitarbeitern dokumentierte er Schulzeit, erste Liebe, Berufsausbildung, Familie, Um- und Aufbrüche – bis heute. Es entstand das Porträt einer Generation.

ARD-alpha gelang es, diese Aufnahmen zu bekommen und zeigt diese ab dem 29. Mai auf dem Freitagsfilm-Sendeplatz um 20.15 Uhr. Die ersten vier Teile, die am 29. Mai ausgestrahlt werden, zeigen die Kinder in den 60er-Jahren: im Kindergarten, an ihrem ersten Schultag, beim Spielen und ersten Ausflügen, als Elfjährige, wo sie so aufgeschlossen sind, wie sie sich später nie wieder zeigen werden und als 14-jährige Teenager. Am zweiten Golzow-Abend werden die Kinder zu Erwachsenen: Abschlussprüfungen und Entscheidungen stehen an. Und um 21.05 Uhr folgt eine erste, 100-minütige Gesamtsicht auf achtzehn Jahre Leben im Oderbruch.


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