BR-Magazin-Tipp: Weine und Wirtinnen
"Bayern erleben" besucht rebellische Winzer und mutige Frauen, die das Abenteuer Wirtshaus wagen
"Jetzt mach’ mer alles anders, damit alles so bleibt, wie es war" – so schworen es sich Ende der 90er-Jahre die fränkischen Weinbauern. Der Wein aus Franken war in einer Krise: Minderwertige Massenware ruinierte seinen Ruf. Tradition und Qualität wieder in Einklang zu bringen, galt als der einzige Weg zurück in die deutsche Weinelite. Für viele war das eine Rebellion. "Bayern erleben" besucht die Rebellen von damals, deren Kinder und die Rebellen von heute. Weinbau ist abhängig von Wetter und Boden. Das prägte und prägt die Menschen und die Landschaft entlang des Mains. Der Sylvaner, die "Franken- Rebe", ist erdig, bodenständig, manchmal kantig und immer unverwechselbar – Charaktereigenschaften, die auch auf die Unterfranken zutreffen.
Und auch die fränkischen Wirtinnen sind unverwechselbare Gewächse. Das Wirtshaus ist zwar der Inbegriff bayerischer Geselligkeit, doch in jedem vierten Ort gibt es heute keines mehr. Aber manchmal entstehen genau dort, wo man es nie vermuten würde, neue Wirtshäuser – wie „Die Schmiddn“ (Foto links unten) in Ottenhofen oder das „Gasthaus Gentner“ in Spielberg. Immer häufiger sind es Frauen, die sich mit viel Mut und Leidenschaft einen Lebenstraum verwirklichen. Sie beleben die Wirtshaustradition mit modernem Zeitgeist – heimatverbunden, originell, kreativ und experimentierfreudig.