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Motorradsport Bradl verabschiedet sich mit Rang 13 aus der MotoGP

MotoGP-Pilot Stefan Bradl ist in seinem 173. und vorerst letzten Grand Prix noch einmal in die WM-Punkte gefahren. Der Zahlinger belegte beim Saisonfinale in Valencia den 13. Rang - fast 50 Sekunden hinter dem Sieger Jorge Lorenzo aus Spanien.

Stand: 13.11.2016

Stefan Bradl auf seiner Aprilia | Bild: picture-alliance/dpa

Der 173. Grand Prix seiner Laufbahn war womöglich auch sein letzter. Bradl verlässt die Motorrad-WM und fährt in der kommenden Saison in der zweitklassigen Superbike-Weltmeisterschaft.

"Es wird ein komisches Gefühl sein, die Jungs zu verlassen."

Stefan Bradl

Rückschritt oder Neuanfang? Das kann nur die Zeit beantworten. "Es gab leider kein Angebot, bei dem ich konkurrenzfähig gewesen wäre", sagte Bradl, nachdem er den Weg in die Superbike-WM fixiert hatte. Fünf Jahre war er in der "Königsklasse" MotoGP unterwegs. Allerdings kaum noch erfolgreich - anders als nach seinem Titelgewinn in der Moto2 2011 erwartet.

Superbike-WM statt MotoGP - Enge Bindung zum Vater nicht immer hilfreich

Stefan Bradl mit seinem Vater Helmut.

Im Honda-Kundenteam von Lucio Cecchinello gelang ihm 2013 als Zweiter in Laguna Seca sein einziger Podestplatz. Später fuhr er beim drittklassigen Forward-Yamaha-Team, ehe er als Werkspilot zu Aprilia wechselte. Und dort die meiste Zeit in die Entwicklung einer konkurrenzfähigen Maschine steckte. Nun, da das Projekt so langsam in Regionen kommt, die als akzeptabel durchgehen, setzten die Italiener ihn und seinen Teamkollegen Alvaro Bautista vor die Tür. Doch zu dem Zeitpunkt waren die lukrativen Boxen für die kommende Saison bereits besetzt.

Dass er in der Szene nicht unbedingt als der einfachste Pilot gilt, hat Bradl bei der Suche nach einem neuen Rennstall sicher nicht geholfen. Zumindest war das früher so. Seine enge Bindung zu seinem Vater, Berater und Manager Helmut, früher selbst erfolgreicher Rennfahrer, gefiel nicht allen Teambesitzern und führte auch schon mal zu Problemen. Mit dem Moto2-WM-Gewinn 2011 wurde es jedoch besser, Stefan Bradl reifer und seine Einstellung zum Beruf professioneller.

Rückkehr in die Königsklasse nicht ausgeschlossen

Stefan Bradl auf dem Podium - ganz oben stand er insgesamt sieben Mal.

Insgesamt kann er in seiner elfjährigen Grand-Prix-Karriere auf sieben Siege, acht zweite Plätze und vier dritte Ränge verweisen. Bradl ist überzeugt, dass er ein guter MotoGP-Fahrer bleibt. Die Superbike-WM sieht er als Chance, nun auch wieder Erfolge einzufahren. An der Seite des früheren MotoGP-Weltmeisters Nicky Hayden wird er dort eine Honda-Werksmaschine pilotieren.

"Ich schließe eine Rückkehr in die MotoGP nicht aus, kann sie aber auch nicht versprechen", so der 26-jährige Schwabe. Fakt ist: Nur mit Erfolgen kann er sich bei den Teambesitzern der MotoGP wieder ins Gedächtnis bringen. Doch ob es die in der anderen Rennserie zuhauf geben wird, kann keiner voraussagen. Insofern ist Valencia - übrigens eine Strecke, die Bradl noch nie mochte und auf der er bislang nur dreimal die Zielflagge sah - ein Abschied. Für immer?

Quelle: dpa/wp


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