Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Oberammergau in Berching 500 Jahre Ölbergandachten

Seit 500 Jahren findet in Berching in der Oberpfalz die sogenannte "Ölbergandacht" statt: ein volkstümlicher, religiöser Brauch, der an den Donnerstagen der Fastenzeit an die Todesangst von Jesus Christus auf dem Ölberg erinnert.

Von: Thomas Senne

Stand: 15.02.2016 | Archiv

Aufführungen zur Passion Christi haben in Bayern eine große Tradition. Die Oberammergauer Passionsspiele kennt jeder. Eine paar Nummern kleiner, aber bedeutend älter ist die "Ölbergandacht" im oberpfälzischen Berching. Ein gewisser Leonhard Griessel, ein Nürnberger Vikar, hat die Andacht, die früher auch "Agonia Christi" oder "Angstandacht" genannt wurde, 1516 ins Leben gerufen. Ende des 16. Jahrhunderts kam dann das Ölbergspiel dazu. "Dass das Leiden Christi daneben zu Gemüte soll geführet werden", wie es in einer alten Chronik heißt.

Ein Hauch von Oberammergau

Bis heute wird das spirituelle Spektakel von Laiendarstellern in der abgedunkelten Berchinger Pfarrkirche St. Lorenz im Chorraum auf einer Bühne aufgeführt. Traditionell beginnt es mit dem Rosenkranzgebet. Wechselgesänge begleiten das szenische Geschehen. Es ist ein Hauch von Oberammergau in der Oberpfalz. Zeit für Bayern-Autor Thomas Senne hat die Vorbereitungen begleitet.


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