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Gemeinsamkeiten zwischen Tier und Mensch Glossar

Stand: 03.09.2015 | Archiv

BegriffeErklärung
AntibiotikaWirkstoffe, die Bakterien abtöten. Mit Antibiotika wehren sich Pflanzen und Pilze gegen Infektionskrankheiten. Ein Beispiel ist das Penicillin, das von einem Schimmelpilz gebildet wird. Antibiotika gibt es nicht nur in der Natur: Chemiker entwerfen heute am Computer völlig neuartige Strukturen und stellen sie im Labor her. Bakterien sind gegen Antibiotika nicht wehrlos. Sie entwickeln Gegenstrategien, die verhindern, dass ihnen die Substanzen schaden. Der Gebrauch von Antibiotika führt dazu, dass nur solche "resistenten" Erreger überleben und sich vermehren. Daher sollten Antibiotika mit Bedacht eingesetzt werden - von Ärzten genauso wie in der Tiermedizin.
Fangmyopathie (Tiere)
Tako-Tsubo-Kardiomyopathie (Menschen)
Eine Stressreaktion, die zur Folge hat, dass der Herzmuskel geschwächt wird. Im Körper bewirkt Stress, dass bestimmte Hormone wie Adrenalin ausgeschüttet werden. Das stimuliert die Muskulatur, damit Mensch oder Tier leichter fliehen können. Zu viel Adrenalin "vergiftet" allerdings die Muskeln. Das Herz kann dann das Blut nicht mehr so effektiv durch den Körper pumpen wie sonst. Im Extremfall führt das zum Tod. Bei Tieren ist meist der unerwartete Angriff durch einen Feind die Ursache, bei Menschen auch andere extreme psychische Belastungen.
ParasitenKrankheitserreger, die keine Bakterien oder Viren sind, sondern zum Tierreich zählen. Beispiele sind Flöhe, Wanzen und Milben (Spinnen), aber auch Würmer, Krebse und die einzelligen Plasmodien. Viele Parasiten befallen mehrere Wirte: Rattenmilben nehmen auch mit Menschen vorlieb, wenn sie keine Nagetiere finden; Fuchsbandwürmer fühlen sich im Darm aller Warmblütler wohl. Einige Parasiten brauchen für ihre Entwicklung sogar unbedingt unterschiedliche Wirte. Ein Beispiel sind die Plasmodien, die sich zunächst in Stechmücken und anschließend weiter in Menschen vermehren. Bei diesen rufen sie die Symptome der Malaria hervor.
ZoonosenInfektionskrankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden und umgekehrt. Neben den Parasiteninfektionen zählen dazu auch bakterielle Erkrankungen wie die Borreliose oder die Pest. Besonders gefürchtet sind Viren, die sich "unauffällig" in Tieren vermehren und dort Eigenschaften entwickeln, die Menschen gefährlich werden können. Beispiele sind Atemwegskrankheiten wie Influenza oder SARS, die von Vögeln auf Menschen übertragen werden, oder Ebola, das seinen Ursprung in einer Fledermausart hat.

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