Bayern 2 - radioWissen


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Unser inneres Wissen

Von: Florian Hildebrand

Stand: 15.01.2009 | Archiv

Mensch, Natur und UmweltRS, Gy

Das Gehirn ist das zentrale Organ, in dem alle menschlichen Erfahrungen gespeichert werden. Bestimmte Instinkte haben sich in den Genen der Menschen verfestigt und wurden zu angeborenen Verhaltensweisen. Es gibt Instinkte, die der Mensch seit der Steinzeit hat, diese haben sich auch bis heute nicht verändert. Oft sind diese Verhaltensweisen grundlegende Dinge, die das Überleben sichern. Wie sich diese Instinkte in uns äußern, hängt vor allem von unserer Umwelt ab.

Bestimmte menschliche Verhaltensweisen sind bei allen Ethnien und Kulturen gleich, denn der Mensch kommt mit einer Vielzahl angeborener Instinkte zur Welt. Doch muss jeder dieses Ur-Wissen seiner Umwelt anpassen und kann von ihr darin gefördert oder enttäuscht werden. Derselbe Mensch zeigt evtl. in unterschiedlichem Umfeld ein völlig konträres Verhalten. Instinkt also ist kein blinder Trieb, kein starres Reaktionsmuster, er gehört auch nicht in das Reich des Unkontrollierbaren, Irrationalen oder gar "des Tierhaft-Bösen". Vielmehr wirken in dem komplexen Lebewesen Mensch viele Kräfte zusammen. Und noch immer bietet ihm sein evolutionäres Erbe die bestmögliche Grundlage zum Überleben. Angeborenes Wissen ist kulturell überformt, oft nicht mehr als solches zu erkennen, und selbst Eigenschaften, die hohen moralischen Ansprüchen genügen, z.B. Altruismus und Empathie, stehen im Dienste des "survival of the fittest".


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